Baubeginn für Hochwasserschutz
Waidhofen und Karlstein: 3,8 Millionen werden in den Hochwasserschutz investiert
WAIDHOFEN/KARLSTEIN. Am Freitag gab es den Startschuss für zwei lange diskutierte Bauvorhaben: Der Spatenstich für den Hochwasserschutz in Waidhofen wurde gesetzt. In Karlstein geht Abschnitt 2 an den Start.
In Waidhofen kostet der Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser rund 2,5 Millionen Euro wobei 40 Prozent von Bund und Land und 20 prozent von der Stadtgemeinde Waidhofen finanziert werden. Das Projekt umfasst auf einem Abschnitt von rd. 1,6 km die Aufweitung und teilweise Absenkung des Flussbettes und die Errichtung von Schutzmauern und-dämmen. (Details siehe Zur Sache). „Ohne die gute Zusammenarbeit mit den angrenzenden Liegenschaftseigentümern wäre es nicht möglich gewesen dieses Projekt durchzuführen“, so der zuständige Stadtrat Alfred Sturm.
Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl zeigte sich erfreut darüber, dass nach einer langen und umfassenden Planungsphase nun mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass die vom Hochwasser betroffenen Einwohner größtmöglichen Schutz vor erneuten Überflutungen erhalten. Meine Gemeindebürger sollen auch bei vorhergesagten Schlechtwetterkapriolen einen ruhigen Schlaf genießen können“, so das Stadtoberhaupt.
Weiter ist man schon in Karlstein: Dort wurde Startschuss für den zweiten Bauabschnitt des Hochwasserschutzes gegeben. Bereits vor zwei Jahren konnte der erste Bauabschnitt von der Kläranlage bis zur HTL fertiggestellt werden. Der nun gestartete zweite Bauabschnitt verläuft von der HTL bis zum oberen Ortsende und umfasst eine Aufweitung des Flussbetts der Thaya, die Errichtung von Dämmen und Mauern und eine Verbesserung der Hinterlandentwässerung. Die Kosten von 1,34 Millionen Euro werden zu 50 Prozent von der EU, zu je 20 Prozent von Bund und Land und zu 10 Prozent von der Gemeinde Karlstein getragen.
Zur Sache: Hochwasserschutz in Waidhofen
Neben den Hochwasserkatastrophen in den Jahren 2002 und 2006 ist es im Stadtgebiet entlang der Thaya immer wieder zu kleineren Überflutungen gekommen. Um diesen entgegenzuwirken, wird nun in der ersten Bauphase die Engstelle an der S-Kurve bis zur unterhalb liegenden Nathan-Wehranlage für den Hochwasserabfluss geöffnet. Um einen wesentlichen Teil der Hochwasserwelle noch vor der S-Kurse abzuleiten, wird eine 450 Meter lange Flutmulde errichtet. Diese führt das Wasser über das Areal der Familie Manz um die Nathanwehr herum und leitet es linksufrig weiter bis zum Regenrückhaltebecken vor der alten Kläranlage. Um ausreichend Platz für diese Maßnahme bereitzustellen, werden der Landwirtschaftsbetrieb der Familie Manz sowie die angrenzenden Pflanzsteige abgesiedelt.
Im Weiteren wird oberhalb der Streichwehr an der rechten Uferseite, gegenüber der Thayalände, eine zirka 290 Meter lange Entlastungsmulde gegraben. Dadurch wird der positive Effekt der Wasserspiegelabsenkung möglichst weit flussaufwärts in die Bad- und Mühlgasse übertragen.
Um die Situation in diesen beiden Gassen zu entschärfen, werden Anlandungen im Bereich der Hamerlingbrücke ausgebaggert. Die Ufermauer in der Badgasse wird saniert und eine zirka 1,20 Meter hohe Mauer errichtet. In der Mühlgasse soll ebenfalls eine zirka 1,40 Meter hohe Schutzmauer errichtet werden. Weiters muss der Damm auf der Gabler-Wiese, gegenüber dem Susannabad und dem Festgelände, auf einer Länge von zirka 255 Metern neu aufgebaut und geringfügig angehoben werden. Zusätzliche mobile Schutzelemente sollen künftig einzelne Objekte vor Überflutungen schützen.
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