Es scheitert an der Infrastruktur
Leserbrief zum Artikel über den Bevölkerungsrückgang im Bezirk Waidhofen
Es beginnt und endet schlussendlich mit der Infrastruktur. Als Beispiel die Entfernung meines Wohnortes Rappolz zur nächsten Autobahnanschlussstelle. Da ich beruflich auch schon mehrmals im Ausland war, getraue ich mir zu behaupten: „Solange man die Infrastruktur des Waldvierteles stiefmütterlich behandelt, solange wird sich kein Umkehrtrend einstellen!“ Als Beispiel nenne ich hier den Ort Schramberg im Schwarzwald. Diese Gegend ist unserer sehr ähnlich, auch dort hat es eine große Uhrenindustrie gegeben, jetzt gibt es dort viel Hochtechnologie! Der große Unterschied zum Waldviertel ist ein sehr gutes Verkehrsnetz!
Rappolz - Stockerau A22: 100km
Rappolz - Hollabrunn S3: 87km
Rappolz - Unterweitersdorf A7: 131km
Rappolz - Iglau D1 (CZ): 72km!
... am Ende von Österreich - mitten in Europa!
Es ist auch noch nie jemand auf den Gedanken gekommen, dass man die Verwaltung und die Behörden dezentralisieren könnte. Mit guter Infrastruktur (Bahn, Straße, Telekommunikation, Bildungseinrichtungen) wäre das überhaupt kein Problem. Wenn jedoch der politische Wille anders denkt, dann wird man dem Waldviertel nichts Gutes tun. Es soll auch hier alle Infrastruktur geben (Strom, Kanal, Wasser, Telefonie, Feuerwehr, ...) aber die Kosten müssen auch getragen werden. Somit wird man über lange Zeit sogar für Wochenendbewohner uninteressant, wer zahlt schon 2x sämtliche Gebühren. Somit schließt sich die Abwärtsspirale von der Abwanderung. Reinhard Ringl, Rappolz
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