Strohmayer-Dangl legt Bezirksvorsitz zurück
Kündigungsaffäre: Strohmayer-Dangl legt nach knapp sieben Monaten seine Ämter zurück.
WAIDHOFEN. "Jetzt geht es mir schon besser", antwortet Kurt Strohmayer-Dangl auf die Frage, wie es ihm persönlich die vergangenen Tage gegangen ist. Der ÖVP-Chef legte am Montag den Parteivorsitz im Bezirk und die Obmannschaft des NÖAAB zurück. Auslöser für diesen überraschenden Schritt ist die Kündigungsaffäre rund um Monika Steiner und den damit verbunden Aktionismus, der mittlerweile auch das Parlament erreicht hat.
"Wir haben bei der bevorstehenden Wahlauseinandersetzung 63,3 Prozent zu verteidigen, da darf und soll es keine Sache geben, die den Wahlkampf negativ beeinflusst", erklärte Strohmayer-Dangl am Montagvormittag vor der Presse. Es habe zwar eine Rücksprache mit der Landesparteispitze gegeben, die Entscheidung habe er aber persönlich getroffen, erklärt Strohmayer-Dangl. Der Politiker bleibt Bürgermeister von Waidhofen und auch das Bundesratsmandat übt Strohmayer-Dangl noch bis zum Ende der Legislaturperiode aus.
Der 48-jährige hatte eine steile politische Karriere hingelegt, die ihn von ihrem Beginn im Jahr 2000 als Gemeinderat in Waidhofen über den Stadtrat und später das Amt des Vize- und anschließend des Bürgermeisters in den Bundesrat führte. Die Episode als Bezirksparteivorsitzender blieb allerdings kurz: Strohmayer-Dangl wurde erst am 26. März zum Parteichef gewählt und hatte das Amt von dem wegen seinem Privatleben unter Beschuss geratenen Erwin Hornek übernommen.
Am Ende der Pressekonferenz verspricht ein sichtlich gelöster Ex-Parteichef: "Ich werde zukünftig meine ganze Kraft für die Stadt verwenden."
Die Parteigeschäfte übernahm am Montag Strohmayer-Dangls bisheriger Stellvertreter Rudolf Mayer (Bürgermeister von Raabs) sowie Renate Kainz aus Gastern. Wer der neue Parteiobmann und Spitzenkandidat für die Landtagswahl wird, darüber hüllt man sich bei der ÖVP in Schweigen. Rudolf Mayer jedenfalls schließt eine Kandidatur nicht aus, möchte sich aber nicht festnageln lassen. "Ich muss menschlich und charakterlich meinen Hut vor Kurt Strohmayer-Dangl ziehen", erklärte der interimistische Parteichef. Wer Spitzenkandidat wird soll im November bei einem Parteikonvent entschieden werden.
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