Verein „Neue Thayatalbahn“ wird „Verkehrsforum Waldviertel“
BEZIRK. Nach 24 Jahren an der Spitze des Thayatalbahnvereines übergab Egon Schmidt vergangenen Freitag den Vorsitz des Vereins Neue Thayatalbahn an seinen Nachfolger Josef Baum. Im Rahmen der Vollversammlung wurde auch der neuer Vereinsname „Verkehrsforum Waldviertel“ beschlossen. Er soll auf den erweiterten Tätigkeitsbereich hinweisen, den sich der stark vergrößerte Vereinsvorstand vorgenommen hat. Der 25 Mitglieder umfassende Vorstand, davon fünf Obmann-Stellvertreter, soll demnächst sogar auf 28 erweitert werden.
Der Rückbau der Bahninfrastruktur, das schrumpfende Busangebot, die langsamen Zugverbindungen auf der FJB ins Waldviertel sind neben der Rettung der Thayatalbahn die Schwerpunkte des neuen Vereines.
Einem Großteil seines Tätigkeitsberichtes widmete der scheidende Obmann den Gründen des Nichtzustandekommens der Reaktivierung der Thayatalbahn. Es war vor allem die ÖBB, so Schmidt, die mit Hilfe des Verkehrsministeriums (BMFIT), die Monopolstellung der ÖBB in der Region durchsetzte. "Besser gar keine Bahn, als ein unliebsamer Konkurrent, dürfte auch heute noch das Leitmotiv der Bundesbahnen sein", so Schmidt. "Die im Jahre 2010 vom Land NÖ übernommenen Regionalbahnen, ohne Absicherung und ohne Vorhandensein eines Bahnbetreibers, war der größte Fehler der NÖ-Verkehrsplanung", kritisiert der scheidende Obmann.
In seiner Antrittsrede verwies Josef Baum auf die klare Stellungnahme von Bgm. Deimel, als Obmann des Zukunftsraumes Thayaland, wonach die Bezirksstadt Waidhofen nicht von der Schiene abgeschnitten werden darf. "Dies ist eindeutig ein erster echter Erfolg unserer Aktionen und wurde durch den Antrag von vier Parteien im Gemeinderat Waidhofen manifestiert. Es ist seit vielen Jahren der erste konkrete Schritt zur Einsicht und Umkehr in der Verkehrspolitik in unserer Region und wird vom Verkehrsforum Waldviertel nicht nur unterstützt, sondern die Forderung an die NÖVOG weitergeleitet, das Einstellungsverfahren der Strecke Schwarzenau – Waidhofen, zurück zu nehmen", so Baum.
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