"Wir übernehmen die Trasse sofort!"
Verkehrsforum Waldviertel will Erhaltung eines Radweges neben der Bahn übernehmen und warnt: "Es ist fünf vor zwölf für die Region"
WAIDHOFEN. Am Aschermittwoch lud das Verkehrsforum Waldviertel zu einer Pressekonferenz in Waidhofen ein. Der Grund: Laut Ansicht der Vereinsmitglieder ist es fünf vor zwölf um die Thayatalbahn zu retten. "Wir befinden uns in einer Phase die über Jahre und Jahrzehnte für die Region wesentlich ist", erklärte Obmann Josef Baum. "Noch gibt es eine Weiche, wo die Region keinen Schaden nimmt", so Baum. Noch sei der Region durch den laufenden Abriss der Gleise zumindest kein finanzieller Schaden entstanden, berichtet der Geograph und Ökonom. Darüber hinaus sei auch noch Zeit, den geplanten Radweg neben die Trasse zu verlegen - eine Grobplanung dafür von Ziviltechniker Bernhard Schneider legten die Vereinsmitglieder auch vor.
Laut ihrer Ansicht sei der Radweg neben der Trasse deutlich billiger zu machen als die kolportieren 6,5 Millionen für den Weg auf der ehemaligen Bahn. Um die Kosten zu senken könne man auf bestehende Wege zurückgreifen und sogar mehr Abwechslung schaffen, das es sich mit einem eigenen Hin- und Rückweg um zwei unterschiedliche Radwege handle. "Unser Konzept bringt positive Effekte für die Region und ist billiger", so Baum. Um 1,5 bis zwei Millionen Euro ließe sich der Radweg neben der Bahn verwirklichen. "Wir haben auch ein Geheimrezept: Alle Tourismusbetriebe entlang der Strecke werden angebunden". Gleichzeitig sei man bereit die Pflege des Radweges sowie die Verantwortung für die Trasse zu übernehmen. "Wir sind bereit die Trasse zu kaufen und zu pflegen", so Baum, wohlwissend, dass der Preis wohl günstig sein dürfte: Die Region bezahlte einen Euro für die Thayatalbahn.
Gleichzeitig wollen die Vereinsmitglieder wieder auf Aktivismus setzen. Am 21. März ab 14 Uhr wird der Grenzübergang Fratres wieder für den Schwerverkehr blockiert. Auch mit einem Fotowettbewerb mit dem etwas makabren Titel "Die schönsten Bilder vom Abriss des Gleiskörpers" will das Verkehrsforum Waldviertel für Aufmerksamkeit sorgen. Die Zeit drängt, da sind die Aktivisten sicher: "Wir haben vielleicht ein Fenster von zwei oder drei Wochen", so Josef Baum.
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