Eggersdorf: Sieben Kinder müssen in der Kälte stehen
Wartehäuschen wurde abgerissen - und nicht wieder aufgebaut. Eltern protestieren, während Kinder in Schnee und Regen stehen müssen.
KARLSTEIN. Sieben Kinder in Eggersdorf frieren aktuell täglich, während sie auf den Bus warten. Nur ein Betonsockel ist als einziger Beleg der Bushütte, die im Frühjahr 2016 abgerissen wurde, übrig. Seitdem stehen die Kinder im Regen oder wie aktuell im Schnee.
Das Problem: Das Wartehäuschen stand auf Privatbesitz. Die vorherigen Eigentümer des Grundstücks haben das Gebäude geduldet, es musste aber, da es sich nicht um gemeindeeigenen Grund handelt, im vergangenen März entfernt werden.
Eltern verlangen Wartehäuschen
Sehr zum Missfallen der Eltern. Sie sehen die Gemeinde in der Pflicht: "Wir waren abwechselnd einmal in der Woche auf der Gemeinde. Geschehen ist außer Beteuerungen, dass man daran arbeitet, aber nichts", so eine Mutter aus Eggersdorf. Die Frau weiter: "Angeblich wurde mit anderen Grundbesitzern verhandelt, aber die wussten davon nichts". Aktuell stellen sich die Kinder bei besonders schlechtem Wetter in einem nahen Stall unter - der Besitzer hat ihnen gezeigt, wie sie die Tür öffnen können. Eine Dauerlösung ist das aber für die Kinder und Eltern nicht: "Wir wollen endlich, dass unsere Kinder gegen Regen, Schnee und Wind geschützt sind", so ein Ortsbewohner beim Besuch der Bezirksblätter.
Lösung in den kommenden Wochen?
Bürgermeister Ernst Herynek verspricht im Gespräch mit den Bezirksblättern sich um ein Wartehäuschen für die Eggersdorfer Kinder zu bemühen. Die Verhandlungen mit dem Grundbesitzer seien im Laufen, dieser sei aber derzeit verreist. Nach dessen Rückkehr werde man hoffentlich eine Einigung erzielen, so Herynek. Was den Fall noch verzwickter macht: Im Ort kann keine Bushaltestelle errichtet werden, weil der Bus nicht umkehren kann. Auch die Haltestelle einfach zu versetzen kommt für Herynek nicht in Frage, da die Kinder sonst in der Dunkelheit die Straße überqueren müssten: "Das wäre unverantwortlich", so der Bürgermeister.
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