Lebendige Bücherei
Herausforderung: Senioren im digitalen Zeitalter

- Die „Lebendige Bücherei“ bietet eine besondere Möglichkeit, ins Gespräch mit „lebenden Büchern“ zu kommen – Menschen, die ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Leben oder Berufsalltag teilen.
- Foto: Stadtgemeinde Gleisdorf
- hochgeladen von Nina Chibici
Die Digitalisierung verändert den Alltag, auch für die ältere Generation. Doch während junge Menschen mit Smartphones und Co. aufwachsen, stellt sich für viele Seniorinnen und Senioren die Frage: Wie lässt sich die digitale Welt erobern? Bei der Diskussionsrunde der „Lebendigen Bücherei“ in Gleisdorf wurden Chancen und Herausforderungen der Technik im Alter beleuchtet.
GLEISDORF. Die Stadtbücherei Gleisdorf öffnete am Dienstagabend erneut ihre Türen für die beliebte Veranstaltungsreihe „Lebendige Bücherei“. Dieses Mal widmete sich die Diskussionsrunde einem Thema, das immer mehr Menschen betrifft: dem Umgang mit Smartphones und digitalen Geräten im Alter. Unter dem Titel „Führt die Digitalisierung zur Ausgrenzung älterer Menschen?“ wurde lebhaft diskutiert, wie sich die digitale Welt auf die ältere Generation auswirkt – und wie diese sich trotz aller Hürden immer stärker in der digitalen Landschaft zurechtfindet.
Die „Lebendige Bücherei“ bietet eine besondere Möglichkeit, ins Gespräch mit „lebenden Büchern“ zu kommen – Menschen, die ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Leben oder Berufsalltag teilen. Dieses Mal hatten die Gäste die Gelegenheit, mit Seniorinnen und Senioren sowie Digitalexperten über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung zu sprechen.
Hürden der digitalen Welt im Alltag
Die Diskussion zeigte deutlich: Während junge Menschen heute mit Smartphones und digitalen Geräten aufwachsen, stellen sich für viele Seniorinnen und Senioren oft große Herausforderungen, wenn es um die Nutzung moderner Technik geht. Doch die Digitalisierung bringt auch viele Vorteile mit sich: Sie eröffnet neue Möglichkeiten für die Lebensgestaltung im Alter und fördert die soziale Teilhabe. So können etwa Videotelefonate helfen, Kontakte zu pflegen, und Online-Dienste das Leben erleichtern.

- Während junge Menschen heute mit Smartphones und digitalen Geräten aufwachsen, stellen sich für viele Seniorinnen und Senioren oft große Herausforderungen, wenn es um die Nutzung moderner Technik geht.
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Für viele Seniorinnen und Senioren ist der Umgang mit Smartphones, Computern und den damit verbundenen Programmen jedoch nicht immer einfach. Franz Paller, ein Senior aus Gleisdorf, berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen: „Die ständigen Updates und Änderungen der Oberfläche machen die Nutzung von Geräten nicht gerade einfacher. Es ist eine Herausforderung, immer wieder mit neuen Funktionen klarzukommen.“ Die regelmäßigen Umstiege auf neue Modelle und die Wartung von Geräten stellen für viele ältere Menschen zusätzliche Belastungen dar. Besonders die Sorge vor Viren und Datenklau sorgt für Unsicherheit. Auch hier fehlte es in der Vergangenheit oft an Unterstützung – die jüngeren Generationen sind oft die ersten Ansprechpartner, wenn die Technik mal wieder nicht funktioniert.
Überwindung der Hürden durch Wissen und Unterstützung
Trotz dieser Herausforderungen gab es auch viele positive Stimmen: Viele der Anwesenden haben bereits an digitalen Workshops teilgenommen, um ihr Wissen zu erweitern, und sind nun in der Lage, viele Anwendungen im Alltag zu nutzen – sei es für Online-Banking, das Abrufen von Nachrichten oder die Kommunikation mit Familienangehörigen. Besonders hilfreich seien hierbei Anlaufstellen wie „handykurse.at“ von Martin Kreim, der als Gründer und Eigentümer von Weiz aus Erfahrung berichten konnte, wie wichtig praxisorientierte Schulungen für die ältere Generation sind.
„Es gibt immer noch Barrieren, aber man weiß, wo man Hilfe bekommen kann“, sagte Susanna Schrampf, eine Seniorin aus Gleisdorf. „Und wenn man einmal die Grundlagen verstanden hat, wird vieles einfacher. Man muss sich nur trauen, es auszuprobieren.“
Ein positiver Blick auf die digitale Zukunft
Die Veranstaltung zeigte, dass trotz der Herausforderungen eine überwiegende positive Haltung gegenüber der digitalen Welt besteht. Die älteren Teilnehmenden berichteten, dass sie mittlerweile viele digitale Anwendungen ganz selbstverständlich in ihren Alltag integrieren. Sei es die Nutzung von Smartphones, um Freunde zu erreichen, oder das Einkaufen von zu Hause aus – Digitalisierung wird zunehmend als Bereicherung wahrgenommen. Wenn es dennoch Schwierigkeiten gibt, wissen sie, wo sie sich Unterstützung holen können – sei es im Freundes- und Familienkreis oder bei lokalen Anlaufstellen für digitale Schulungen.
Am Ende der Veranstaltung wurden die „lebenden Bücher“ auch nach dem offiziellen Teil noch mit Fragen und Anregungen konfrontiert, und so mancher nützliche Tipp konnte im direkten Gespräch eingeholt werden.
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