Geld- und bedingte Haftstrafe
"Homosünde-Sprayer" in Wels vor Gericht
Er schockte ganz Oberösterreich mit seinen Formulierungen über Homosexuelle und den Propheten Mohamed. Nun musste sich der 36-jährige gebürtige Rumäne am Landesgericht Wels vor Richter Christian Hochhauser für die Taten verantworten.
WELS. Er habe nur zum Diskurs anregen wollen, gibt der 36-jährige, zweifache Familienvater aus Holzhausen in der Verhandlung zu Protokoll, denn: Der gebürtige Rumäne habe Angst vor Homosexullen und wolle Moslems einen anderen Blick auf ihren Propheten Mohamed bieten. Weil ihm laut eigenen Angaben die Erstellung von Plakaten zu kostspielig war, griff der Holzhausener zur Spraydose und beschmierte Wände in ganz Oberösterreich.
Während der Verhandlung gab der Beschuldigte tiefe Einblicke in seine religiöse Sichtweise: "Sowohl Homosexuelle als auch Moslems kommen durch ihr Tun in die Hölle - ich will, dass sie damit aufhören." Hass verspüre der Familienvater jedoch nicht - er wolle die Menschen mit seinen Aktionen retten, so wie er gerettet worden sei. Darum bekannte sich der Sprayer der Verhetzung und der Herabwürdigung religiöser Lehren nicht schuldig - für die Sachbeschädigung übernahm er Verantwortung. Kritik übte der Beschuldigte auch an Papst und Kirchensteuer.
Geld & bedingte Haftstrafe
Nach einer Stunde kam Richter Christian Hochhauser zu einem, noch nicht rechtskräftigen Urteil: schuldig der Sachbeschädigung und der Herabwürdigung religiöser Lehren. Nicht schuldig im Sinne der Verhetzung, denn: Er sehe kein Bestreben des Beschuldigten darin, andere Menschen dezidiert zum Hass auffordern zu wollen. Die Folge wäre eine gerichtliche Strafe in Höhe von 1.920 Euro sowie rund 17.000 Euro Schadenersatz. Dazu käme eine bedingte Haftstrafe von vier Monaten.
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