Axamer Kultur
Standing Ovations für die Josefsspiel-Lesung mit Musik
Begeisterte Reaktionen gab es für die Lesung mit Musik des Traditionstheatersstücks im Axamer KuHlturstall.
AXAMS. Das „Axamer Josefsspiel“ hat eine jahrhundertelange Tradition und wird alle zehn Jahre vom Verein Volkstheater Axams aufgeführt. Das Theatergebäude befindet sich derzeit aber im Umbau, daher ist die "planmäßige" Aufführung im Jahr 2023 nicht möglich.
KuHlturstall
Der KuHlturstall ist eine kleine, feine, aber noch junge Aufführungsstätte, die von der Familie Zorn betrieben wird. Auch in dieser Familie hat das Josefsspiel Tradition: Die jüngste Handschrift des Axamer Josefsspiels von Alois Zorn aus dem Jahre 1954 ist im Original erhalten. Ebenso wurden die Liedtexte sowohl überliefert als auch von Alois Zorn verfasst. Die Enkelinnen Elfriede Zorn (Leiterin des KuHlturstalls), Elisabeth Zorn (Regisseurin der Lesung und verantwortlich für die Transkription des Originaltextes vom Kurrent in die lateinische Schrift), Maria-Theresia Schwaiger-Zorn (Besucherservice) sowie Ur-Enkelin Magdalena Zorn (Ensemblemitglied) setzten solcherart die "Zorn'sche Tradition" dieses Stücks Theatergeschichte "in kleinerem Rahmen" fort.
Hochkarätige Besetzung
Sowohl im Leseteam als auch bei den Sängerinnen und Sängern gab es eine hochkarätige Besetzung. Schauspiel-Routinier Josef Zeisler, die bühnenerfahrenen Bgm. Thomas Suitner und Kulturreferent Hansjörg Markt, Nachwuchs-Allrounder Lukas Auer (war in drei Leserollen präsent), Christian Holzknecht, Sebastian Sarg, Bernhard Nagl und Andreas Moser waren hochkonzentriert am (Lese-)Werk. Brillant gestaltete auch das Sangesquartett ihre musikalische Umrahmung: Mathias Gastl (Bass, transkripierte und bearbeitete die Originallieder), Magdalena Zorn (Alt, sie brachte zu Beginn auch den Prolog zu Gehör), Helene Grabitzky (Sopran) und Andreas Dürlinger (Tenor) komplettierten die insgesamt hervorragende Aufführung.
Standing Ovations
Das Publikum in der zweimal restlos ausverkauften KuHlturstallstätte sah es ebenso: Standing Ovations und große Begeisterung waren der Lohn für die Bemühungen des gesamten Ensembles. Auch Regisseurin Elisabeth Zorn zeigte sich "restlos glücklich": "Wir sind überwältigt von den vielen positiven Reaktionen und sind sehr froh, dass wir zum 340-Jahr-Jubiläum dieses Stück in dieser Form mit teilweise neuen Bearbeitungen zeigen konnten. Danke an alle Mitwirkenden und allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben."
Josefsspiel 2024
Detail am Rande: Elfriede Zorn verkündete im Auftrag von Kulturreferent Hansjörg Markt, dass das Josefsspiel in der "großen Version" im nächsten Jahr nach Fertigstellung der Umbauarbeiten am Volkstheater aufgeführt wird.
Holt den Thomas
Eine Episode am Rande darf nicht unerwähnt bleiben. Bürgermeister Thomas Suitner fuhr ungeachtet seines abendlichen Lesetermins am Mittwoch in Begleitung von Vizebgm. Walter Mair in eine Schwimmbadeinrichtung nach Oberösterreich, um den dortigen Umbau als Vorstufe zur FZZ-Sanierung zu besichtigen. Bei der Rückfahrt per Eisenbahn gab es allerdings ein grobes Malheur im deutschen Korridor – der abendliche Termin drohte den Bach runter zu gehen. Nach langem Hin und her avisierte Suitner seine Ankunft in Innsbruck um 20.02 Uhr. Innerfamliliär lief eine minutiös getimte "Holt-den-Thomas-vom-Bahnhof"-Aktion inklusive Kleiderwechsel im fahrenden Auto in Bewegung, währenddessen Regisseurin Elisabeth Zorn die Aufführung aufgrund des ohnehin späteren Suitner'schen Ersteinsatzes im Schweiße ihres Angesichts schon mal ohne das Ortsoberhaupt beginnen ließ. Freilich nicht, ohne die Alarmpläne B, C, D, und E in Bereitschaft zu halten.
Sonderapplaus
Conclusio: "Trigan" Suitner wurde um 20.20 Uhr fertig angekleidet vor dem KuHlturstall abgesetzt, von der Regisseurin in Empfang genommen und während eines Gesangsstückes, als alle Augen auf die Sängerschaft gerichtet waren, via Hintereingang auf die Bühne geschleust. Er las um 20.23 Uhr – fehlerlos – seinen ersten Text, ohne den vielen Blicken, die ein "wo kimmt denn der iatz af aomal her" in den Raum stellten, Platz für ein inneraxamerisches Palaver zu geben.
Hier gebührt ein doppelter Sonderapplaus: Erstens für die Dienstreise per Eisenbahn und zweitens für den Volleinsatz im Dienst der Axamer KuHltur!
Weitere Infos: www.kuhlturstall.at
Weitere Berichte:www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge
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