Meilenstein
Tiefbrunnen sichert die Wasserversorgung in Kematen

Die Gemeinde Kematen hat mit der Errichtung von drei Tiefbrunnen einen Meilenstein in der Wasserversorgung gesetzt.

KEMATEN. Auf einem gemeindeeigenen Grundstück zwischen dem Einsatzzentrum und der neuen Wohnanlage befinden sich insgesamt vier – unauffällige – Baukörper. Hier handelt es sich um drei Tiefbrunnen plus der Trafostation. Wie gesagt: Unauffällig – aber mit großer Wirkung.

Wasserprobleme
Die Gemeinde Kematen hat das Wasser bisher aus der Kemater Alm bezogen. Die Leitungen sind rund 60 Jahre alt und aufgrund auftretender Probleme sanierungsbedürftig. Deshalb wurde versucht, sozusagen ein zweites Standbein in Sachen Wasserversorgung zu finden. Im Jahr 2017 wurden Probebohrungen vorgenommen, die sehr vielversprechend verlaufen sind. 2018 konnte dann der Startschuss für die Bohrungen erfolgen. Es war ein sehr schwieriges Projekt, das nach fünf Jahren erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Damit wurden auch alle Voraussetzungen erfüllt, um die bisherige Wasserleitung aus der Kemater Alm umfassend und ohne Störungen zu sanieren. Dazu braucht es auch die Nachbargemeinden Grinzens, Völs und auch Unterperfuss.

Ein Prost mit frisch gezapften Trinkwasser aus einem der neuen Tiefbrunnen: Bgm. Klaus Gritsch (li.) und Vizebgm. Franz Sailer | Foto: Hassl
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Präsentation

Bgm. Klaus Gritsch, Vizebgm. Franz Sailer, GF Christian Kostrouch und Federico Faoro (K+U Umwelttechnik. Labor und Hydrologie GmbH) sowie DI Pia Marberger vom Büro Kirchebner Ziviltechnik präsentierten der Meilenstein in der Wasserversorgung. "Wir sind einfach nur froh und freuen uns sehr über die Fertigstellung dieses Projekts", erklärte der Bürgermeister. "Der Probebetrieb ist ausgezeichnet und reibungslos verlaufen. Im Hochsommer bei Wasserknappheit mussten wir immer Wasser aus Axams beziehen. Das hat sehr gut funktioniert und ich möchte mich dafür herzlich bedanken."

Albürgermeister als Motor
Der aktuelle Bürgermeister will beim Rückblick seinen Vorgänger nicht unerwähnt lassen. "Ohne Rudl Häusler, sein Fachwissen in Sachen Wasserversorgung und seinem Weitblick würden wir jetzt nicht hier stehen. Er hat gewusst, dass wir dieses Gewerk brauchen."

Christian Kostrouch hat das Projekt fünf Jahre lang begleitet: Hier ist das erfrischende Ergebnis! | Foto: Hassl
  • Christian Kostrouch hat das Projekt fünf Jahre lang begleitet: Hier ist das erfrischende Ergebnis!
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3,6 Millionen

Es handelt sich um ein bedeutendes Werk auch für die Nachbargemeinden, hält Bgm. Klaus Gritsch weiters fest: "Jeder Brunnen kann für sich bis zu 45 Sekundenliter fördern. Mit dieser Verdreifachung der Kapazitäten sind wir in jeder Hinsicht autark. Im Notfall können wir auch die Nachbargemeinden mitversorgen, aber in erster Linie geht es natürlich um unser Dorf mit seiner gesamten Infrastruktur."
Dass ein derartiges Projekt auch seinen Preis hat, ist klar. Insgesamt wurden für die gesamten Arbeiten rund 3,6 Millionen aufgewendet.

Kleines Schutzgebiet

Dass ein vorgeschriebenes Schutzgebiet sehr klein gehalten werden konnte, war ein weiteres Kriterium, bestätigt Christian Kostrouch: "Diese Brunnen sind sehr tief. Wir nehmen das Wasser aus 95 bis 115 Meter Untergelände Oberkante. Der Wasserspiegel liegt bei 50 Metern und ist nach oben abgedichtet."

Digitalisierung

Vizebürgermeister Franz Sailer verweist auf weitere Aspekte. "Die Digitalisierung war uns natürlich sehr wichtig. Das Wasser wird bei erhöhtem Bedarf automatisch nachgefördert und damit ist die Sicherheit gegeben. Ebenso ist die Versorgung mit Löschwasser, das im Notfall ebenfalls aus den Tiefbrunnen gezogen werden kann, gesichert. Wir sind für die nächsten 100 Jahre in Sachen Wasserversorgung gerüstet."

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht aus dem Jahr 2018:

In Kematen wird gebohrt

Weitere Berichte aus der Region: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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