Fertigstellung Herbst 2023
So wird der neue Wiedner Gemeindebau in der Preßgasse
Nach der Gasexplosion 2019 fand nun der Spatenstich für den Neubau des Wiedner Gemeindebaus statt. In der Preßgasse entstehen 33 barrierefreie Wohnungen, das Haus erhält Fassadenbegrünung und eine Photovoltaikanlage.
WIEN/WIEDEN. Ende Juni 2019 ereignete sich eine verheerende Gasexplosion im Gemeindebau Ecke Preßgasse/Schäffergasse auf der Wieden – die bz berichtete. Zwei Todesopfer waren zu beklagen. Die Beschädigungen am Gebäude waren so groß, dass nur noch Abriss und Neubau in Frage kamen.
Im März 2020 präsentierten Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) die ersten Pläne für den Neubau. Jetzt – zwei Jahre nach dem Unglück – startet der Bau der neuen städtische Wohnhausanlage.
„Es freut mich, den ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern der Preßgasse den Baustart für die Neuerrichtung ihres Gemeindebaus ankündigen zu können. Allen ehemaligen Mieterinnen und Mietern, die zurückkehren wollen, wird ein sehr schönes und modernes neues Zuhause zur Verfügung stehen. Sie erhalten selbstverständlich ihre früheren Mietverträge“, betont Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).
Preßgasse wird zum "Ort der Begegnung"
Auf insgesamt acht Geschoßen gibt es eine Gesamtwohnfläche von knapp 2.000 Quadratmetern. 33 barrierefreie Wohnungen jeweils mit Außenjalousien, Fußbodenheizung und Balkon werden errichtet. Eine zweitgeschossige Tiefgarage mit 20 Kfz-Stellplätzen sowie Abstellplätze für Kinderwägen, Fahrräder und Gehhilfen sind ebenso vorgesehen.
Im ruhigen Innenhof mit Kinderspielplatz und Sitzgelegenheiten sind zudem Hochbeete zum gemeinsamen Garteln geplant. Im Erdgeschoß wird Wien Work als gemeinnütziges Unternehmen eine Konditorei betreiben.
Damit soll "ein Ort der Begegnung für das Grätzl entstehen. Insofern knüpft das neue Projekt an die historische Idee des Gemeindebaus an und übersetzt es ins 21. Jahrhundert“, sagt dazu Wiedens Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ).
Photovoltaik und Fassadenbegrünung
Der wiedererrichtete Gemeindebau in der Preßgasse hat hinsichtlich des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit einiges zu bieten: Im Mittelpunkt des Neubaus steht eine vertikale Fassadenbegrünung, die vollautomatisch bewässert wird.
Das gesamte Gebäude ist im Niedrigenergiehausstandard ausgeführt. Die Heizung und die Warmwasseraufbereitung werden mit einer Luft-Wärmepumpe betrieben. Photovoltaikanlagen auf der Dachfläche und ein Solespeicher sollen zusätzlich zur Energieeffizienz beitragen. Diese versorgen neben der zentralen Warmwasseraufbereitung auch die Fußbodenheizung und damit die Temperierung in den Wohnungen.
Großteil der ehemaligen Mieter will zurückkehren
Die Fertigstellung des Gemeindebaus in der Preßgasse ist im dritten Quartal 2023 geplant. Die Gesamtbaukosten betragen rund 8,6 Millionen Euro, die Fördermittel voraussichtlich rund 2,5 Millionen Euro.
„Eine Mehrzahl der früheren Bewohnerinnen und Bewohner möchte zurückkehren. Das freut uns, denn es erwarten die Mieterinnen und Mieter 33 hochwertig ausgeführte, barrierefreie Wohnungen, die alle über Freiflächen verfügen. Zurückgesetzte Balkone und Außenjalousien sorgen für die bauseitige Beschattung“, so Wiener Wohnen Vizedirektorin Michaela Bankel.
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