Interview
Bezirkschefin Halbwidl verkündet Halbzeit für Wiedner Hauptstraße
- Wie die Umgestaltungen auf der Wiedner Hauptstraße und der Argentinierstraße vorangehen, was sich für Familien tut und welche Projekte noch auf den Vierten zukommen, verrät Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ) im Sommergespräch.
- Foto: Tamara Winterthaler/MeinBezirk
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Wie die Umgestaltungen auf der Wiedner Hauptstraße und in der Argentinierstraße vorangehen, was sich für Familien tut und welche Projekte noch auf den Vierten zukommen, verrät Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ) im Sommergespräch mit MeinBezirk.
WIEN/WIEDEN. Auf der Wieden ist ganz schön was los! Gleich zwei große Umgestaltungen sind im Gange, und die nächsten Projekte stehen schon in den Startlöchern. Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) traf sich mit MeinBezirk zum Sommerinterview, um über das erste Halbjahr Bilanz zu ziehen und von kommenden Projekten zu erzählen.
Was hat sich in der ersten Jahreshälfte so alles auf der Wieden getan?
LEA HALBWIDL: Die zwei großen Umgestaltungsprojekte in der Argentinierstraße und der Wiedner Hauptstraße haben uns sehr beschäftigt. Beide laufen sehr gut, bei der Wiedner Hauptstraße befinden wir uns in der Halbzeit. Die Bauarbeiten auf der Wiedner Hauptstraße hat der dringend notwendige Gleistausch erforderlich gemacht. Diese Gelegenheit haben wir gleich genutzt, um zu entsiegeln und zu begrünen.
Umbau und Aufwertung
Bei beiden Projekten zusammen haben wir jetzt circa 2.500 Quadratmeter entsiegelte Flächen, 130 Grünbeete und 81 neue Bäume. Es freut mich sehr, dass wir hier notwendige Arbeiten mit Aufwertungsmaßnahmen verknüpfen konnten. Auch freue ich mich, dass wir trotz dieser knappen Zeitpläne eine Beteiligung durchführen konnten. Es liegt mir sehr am Herzen, dass im Vorfeld einer Umgestaltung die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden.
Auch beim Rubenspark gab es eine Beteiligung. Wie geht es jetzt weiter?
Nach der ersten Beteiligungsphase zum Rubenspark wird jetzt ein Entwurf ausgearbeitet. Dieser wird im Herbst präsentiert. Da können sich die Bürgerinnen und Bürger die Pläne noch einmal anschauen und Feedback geben. Der Letztstand wird dann im Frühjahr 2025 präsentiert, ab Herbst 2025 startet der Umbau.
Gibt es weitere Projekte, auf die Sie stolz sind?
Besonders freue ich mich über die Arbeit, die wir für Kinder und Familien leisten. Gerade, was die Volksschule am St.-Elisabeth-Platz betrifft, haben wir einiges geschafft. Für diese gibt es bald ein zusätzliches Gebäude in der Belvederegasse, welches die Nachmittagsbetreuung möglich macht. Damit ist das die vierte und letzte Pflichtschule auf der Wieden, die ein ganztägiges Angebot bekommt. Vor zehn Jahren gab es ein solches nur an einem Standort – das zeigt, was man durch Politik alles bewirken kann, wenn der Wille da ist.
- Für die Umgestaltung der Wiedner Hauptstraße verkündete Halbwidl die Halbzeit.
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Womit sind Sie weniger zufrieden?
Das sind die Baumaßnahmen selbst und dass diese so ungünstig zusammenfallen. Aber sie sind notwendig. Bevor wir die Bürgerbeteiligung gestartet haben, hat sich ein Drittel aller Anrainerbeschwerden auf die Argentinierstraße bezogen. Veränderungen sind leider mit Baumaßnahmen verbunden. Aber beide Projekte laufen nach Zeitplan und wir sind sehr bemüht, auftretende Probleme zu klären und Lösungen zu finden.
Viele Geschäftsleute auf der Wiedner Hauptstraße leiden natürlich unter der Baustelle. Gibt es Unterstützungsmaßnahmen seitens des Bezirks?
Leider fallen Wirtschaftsförderungen nicht in den Zuständigkeitsbereich des Bezirks, sondern sind Sache der Stadt und der Wirtschaftskammer. Aber natürlich ist es mir wichtig, die Unternehmer zu unterstützen. Deshalb wurden diese frühzeitig und umfangreich über alles informiert. Auch in unsere Aussendungen nehmen wir die Geschäfte mit hinein, damit diese weiterhin gesehen werden. Der Shuttledienst wird von einigen ebenso zum Einkaufen benutzt. Und wenn die Baumaßnahmen zu Ende sind, ist die Straße viel schöner als zuvor und auch die Öffis funktionieren dann wieder besser.
Die beiden Umgestaltungen neigen sich dem Ende zu. Was ist das nächste Projekt dieser Größenordnung?
Da muss ich ausholen. 2019 haben wir uns parteiübergreifend für eine Klimastrategie entschieden. Diese besagt, dass immer dann, wenn etwas modernisiert werden muss – zum Beispiel durch Rohrverlegungen und Ähnliches – auch geprüft wird, was man an der Oberfläche verbessern kann – davon hängt ab, wo es größere Gestaltungen gibt. Der Rubenspark wurde bereits erwähnt. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Möglichkeit, aus der Mühlgasse eine Fußgängerzone zu machen. Dazu gibt es eine Befragung im Herbst. Wenn Anrainerinnen und Anrainer eine Fußgängerzone wünschen, folgt ein ähnlicher Prozess wie beim Rubenspark.
Auto vs. Fahrrad
Bei uns melden sich viele Autofahrer, die sich gegenüber Radfahrern im Nachteil sehen. Was, denken Sie, ist der Schlüssel für eine bestmögliche Koexistenz?
Ganz wichtig ist es, dass alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen. Außerdem ist es eine Frage der Gestaltung und Umverteilung des Verkehrs, weil man so Konfliktpunkte minimieren kann – zum Beispiel auf der Wiedner Hauptstraße. Wenn es einen Radweg gibt, fährt schließlich keiner auf dem Gehweg. An die Regeln muss man sich halt halten.
Welche weiteren Projekte erwarten uns in der zweiten Jahreshälfte?
Neben Rubenspark und Mühlgasse arbeiten wir auch an der sozialen Infrastruktur. Hier werden wir einen zusätzlichen Vormittag beim Fux4 Eltern Baby Café einrichten. Das Angebot ist unglaublich gut angekommen. Das Fux4 ist eigentlich ein Teenietreff, aber am Vormittag gibt’s Angebote für Eltern und Kinder. Im Amtshaus wird es zudem wieder einen Winter-Indoor-Spielplatz geben. Es ist mir wichtig, dass sich Eltern treffen und zusammenkommen können. Auch der Wiedner Rosa Frauenpreis wird im Herbst wieder an drei herausragende Frauen verliehen.
- Auf die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger legt Halbwidl großen Wert, erklärt sie.
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Was macht die Wieden für Sie einzigartig?
Ich mag die Urbanität, aber auch die starke Nachbarschaft. Der Vierte hat eine sensationelle innerstädtische Infrastruktur mit Kulturangeboten, Lokalen, Geschäften und tollen Parks. Bei dem historischen Baubestand ist ein Spaziergang außerdem wie ein Gang durch ein Freilichtmuseum.
Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit in der Bezirksvertretung?
Es liegt in der Natur der Sache, dass es Auffassungsunterschiede gibt – besonders, wenn die Wahlen näher rücken. Aber ich suche immer parteiübergreifend die Zusammenarbeit. Und diese funktioniert – das merkt man zum Beispiel an unserer Klimastrategie, aber auch unsere Arbeitsgruppe Karlsplatz bringt tolle Ergebnisse.
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