Viele Corona-Fälle
Erste Wiener Klinik verschiebt planbare Operationen
Laut einem internen Mail muss die Klinik Donaustadt "ab sofort" alle Planaufnahmen absagen. Grund sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich krankgemeldet haben oder im Urlaub sind. Dringliche OPs finden jedoch "immer" statt, so die Spitäler.
WIEN. Seit einigen Tagen gibt es immer mehr Corona-Neuinfektionen in ganz Österreich. So auch in Wien. Der Anstieg kann sich auch beim Personal in den Wiener Spitälern sehen lassen. Denn: Etwa 780 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von insgesamt 30.000 sind krankgemeldet, die meisten haben Corona. Auch die aktuelle Urlaubszeit erschwert die Arbeit. Das ist der Grund, warum in einem Spital derzeit planbare Operationen abgesagt werden müssen.
Wie das "Ö1-Morgenjournal" am Mittwoch berichtete, sagte die Klinik Donaustadt – ehemals SMZ-Ost – alle Planaufnahmen ab. Klinikleiter Lothar Mayerhofer schrieb am Montag in einem internen Mail: "In dieser Situation müssen ab sofort alle Planaufnahmen abgesagt werden, wenn die Aufnahmeindikation nicht als unbedingt erforderlich und eine Verschiebung als gesundheitsgefährdend eingestuft werden muss".
Dringliche OPs finden immer statt
Trotz der angespannten Situation betont auf BezirksZeitung-Anfrage der Wiener Gesundheitsverbund, dass die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten derzeit in allen Kliniken gewährleistet ist. "Dringliche und lebensnotwendige Operationen finden in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes immer statt. Das galt auch bisher für den gesamten Pandemie-Zeitraum", sagte Sprecherin Elena Reghenzani.
Jedoch hat "natürlich" die hohe Corona-Belegung auf den Normalstationen und die dynamische Personalsituation Auswirkungen auf den OP-Betrieb: "Abhängig davon kann es durchaus zu Verschiebungen von geplanten Eingriffen kommen, wie es in der Klinik Donaustadt aktuell der Fall ist", so die Sprecherin.
27 Intensivpatientinnen und -patienten
Damit die Ansteckungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinik-Umfeld reduziert werden können, verstärken die Spitäler laufend die internen Sicherheitsvorkehrungen: konsequentes Tragen der FFP2-Maske auf dem Klinik-Gelände, engmaschige PCR-Testungen, Anpassungen der Besucherregelung.
Laut Gesundheitsverbund befinden sich Stand Dienstag (11 Uhr) 17 coronainfizierte Patientinnen und Patienten sowie zehn weitere Post Covid-Kranke auf der Intensivstation. Auf der Normalstation werden 338 Personen behandelt, 54 davon mit Long Covid.
Lockerung der Corona-Maßnahmen "verfrüht"
Das Quarantäne-Aus ab dem 1. August hält der Wiener Gesundheitsverbund für verfrüht, so Reghenzani. "Im kritischen Bereich ist es jedenfalls undenkbar, infektiöse Pflegepersonen oder Ärztinnen und Ärzte zu den ohnehin vulnerablen Kranken zu lassen. Die Pandemie ist – wie wir an den nach wie vor hohen täglichen Neuinfektionszahlen sehen – noch nicht vorbei. Und die Ccovid-19-Belagszahlen steigen auch bei uns im Spital stetig an", sagte die Sprecherin.
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