Einigung Ärzte & Kasse
Neun neue Gesundheitszentren für Kinder in Wien
Wien soll neun neue Kindergesundheitszentren bekommen. Noch heuer sollen sie in Betrieb gehen. Sie sollen bis zu 50 Wochenstunden für alle Kassen geöffnet haben.
WIEN. Die Gesundheitsversorgung der Kinder in Wien soll weiter verbessert werden. Maßgeblich dabei helfen sollen neun neue Gesundheitszentren für diese Patientengruppe. Dazu haben sich am Dienstag die Ärztekammer Wien (ÄKW) und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) geeinigt.
Konkret sind derzeit neun Zentren ausgeschrieben. Fünf kindermedizinische Zentren sowie vier Primärversorgungseinheiten (PVE) sollen so geschaffen werden, wobei mindestens zwei oder drei Ärzte ihre Dienste an solchen Zentren an allen Wochentagen anbieten sollen.
All dies soll eine sogenannte Pilotvereinbarung verschiedener Sozialversicherungsträger möglich machen. Diese Vereinbarung läuft fünf Jahre, in dieser Zeit sollen nicht nur die neun neuen Zentren geschaffen werden, sondern bestehende ausgebaut werden.
Modell für ganz Österreich
Das Ziel ist, dass durch kleinere Zentren zunächst Ärzte für solche kleinen PVEs gefunden werden. Daraufhin wird in den nächsten Jahren dann das PVE vollständig ausgebaut, sodass voll umfängliche Erstversorgung möglich ist. Es handelt sich dabei um ein Pilotmodell in Wien, welches auf ganz Österreich ausgerollt werden soll. Das Projekt soll in die entsprechende Bund-Länder-Vereinigung aufgenommen und letztlich auch im PVE-Gesetz verankert werden. So können auch EU-Fördergelder bezogen werden.
Nicht nur für die Patienten liegen die Vorteile auf der Hand, sondern auch für die Ärzte, erklärt Mario Ferrari, Vorsitzender des Landesstellenausschusses des ÖGK in Wien: „Das ist der Riesenvorteil dieser Einrichtungen, dass wir unter einem Dach Kinder so weit wie möglich versorgen können." Denn solche Ärzte-Teams seien einfach attraktiver für Mediziner, als die Einzelpraxis.
Derzeit gibt es in Wien 88 Kassenplanstellen für Kinderärzte, sechs davon sind unbesetzt. Grund seien eben die unattraktiven Einzelpraxen, aber auch, weil viele bis dato in die Privatmedizin gegangen sind. Die neuen Gesundheitszentren für die Kinder sollen jedoch für alle Kassen zur Verfügung stehen. Peter Voitl, Wiener Fachgruppenobmann für Kinder- und Jugendheilkunde erklärt etwa: „Ich denke, dass wir hier vor einem wesentlichen Umbruch in der Versorgung stehen.“
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