Bade-Dermatitis
NHM-Forschungsteam entdeckt zwei neue Saugwurm-Arten
Parasitische Saugwürmer verursachen unangenehme Hautreizungen nach dem Schwimmen. Ein Forscherteam des Naturhistorischen Museums Wien hat gleich zwei neue Arten der lästigen Winzlinge in Österreich nachgewiesen.
WIEN. Die sogenannte Bade-Dermatitis ruft ein lästiges Jucken auf der Haut nach dem Schwimmen in stehenden Gewässern hervor und wird durch winzige Saugwürmer ausgelöst. Ein Forschungsteam des Naturhistorischen Museum Wien (NHM) hat unterschiedliche Gewässer, wie Seen, Badeteiche und Kleinbiotope untersucht und dabei zwei neue Arten entdeckt.
Nach Trichobilharzia franki fanden die Wissenschaftler nun auch die Zerkarienart Trichobilharzia physellae, die man bisher nur aus Nordamerika kannte, in einem oberösterreichischen Badesee. Die Artzugehörigkeit der Parasiten wurde mithilfe einer Umwelt-DNA-Untersuchung bestimmt.
Hotspots Alte und Neue Donau
„Der Erstnachweis von zwei neuen Arten von Saugwürmern in Österreich innerhalb von nur zwei Jahren lässt vermuten, dass noch längst nicht alle Arten dieser wenig erforschten Gruppe erkannt wurden“, so Christoph Hörweg, Leiter der 3. Zoologischen Abteilung am NHM Wien. Bekannte Hotspots von Zerkarien seien in Wien die Alte und die Neue Donau, so Hörweg gegenüber der BezirksZeitung.
Ab ins tiefe Wasser!
„Zerkarien kommen nur in naturnahen Seen vor. Es braucht Wasserschnecken, die gerne im Schilf leben und zumindest gelegentlich Enten. Die Zerkarien werden durch den Wind und die Strömung meist in seichte, ufernahe Bereiche verdriftet“, erklärt NHM Wien-Generaldirektorin und Katrin Vohland. Sie hat auch noch einen Tipp für alle Wasserratten: „Beim Baden flaches Wasser nach Möglichkeit meiden. Zumindest wer schwimmen kann: Ab ins Tiefe! Und außerdem nach dem Aufenthalt im Wasser sofort die Badekleidung ausziehen und fest abtrocknen. So sinkt die Zahl der kleinen Biester auf der Haut.“
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