Andenken
60. Todestag der Schauspiel- und Wienerlied-Legende Hans Moser

Am 19. Juni jährt sich der Todestag der Schauspiel- und Wienerlied-Legende Hans Moser zum 60. Mal. | Foto: Barbara Pflaum / brandstaetter images / picturedesk.com
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  • Am 19. Juni jährt sich der Todestag der Schauspiel- und Wienerlied-Legende Hans Moser zum 60. Mal.
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Eine echte Legende der heimischen Kinoleinwände und Bühnen ist vor 60 Jahren gestorben. Hans Moser wäre heuer 144 Jahre alt geworden. Kaum eine Persönlichkeit prägte das Wiener Schauspiel und das Wienerlied wie er, vor allem in der Nachkriegszeit.

WIEN. Ob als Hauptrolle als kurioser Dienstmann im gleichnamigen Film oder als "Frosch" an der Seite von Peter Alexander in "Die Fledermaus": Hans Moser prägte die heimische Filmszene der Nachkriegszeit. Am 19. Juni jährt sich der Todestag des Wiener Originals zum bereits 60. Mal.

Moser, im bürgerlichen Namen eigentlich Johann Julier, wurde bereits 1880 im damals noch kaiserlichen Wien geboren und starb ebendort. Der Sohn eines Bildhauers war ursprünglich als Büroangestellter tätig. Doch sein Herz für das Theater begann bereits früh zu schlagen, daher besuchte er in weiterer Folge eine Theaterschule.

Der Todestag von Hans Moser, hier im Jahr 1960, jährt sich zum 60. Mal. | Foto: Barbara Pflaum / brandstaetter images / picturedesk.com
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Seine ersten Engagements hatte er noch zur Kaiserzeit. Diese fanden in Friedeck-Mistek an der Ostrawitz, dem heutigen Tschechien, statt. Nach Gastspielen in Cilli und Laibach zog es den Schauspieler nach Wien, wo Moser, der sich schon in jungen Jahren zu komischen Rollen hingezogen fühlte, im Kabarett "Max und Moritz" und dann im "Colosseum" auftrat. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er weiterhin im Kabarett auf. Zu seinen ersten größeren Kassenschlagern zählten seine Solopartien "Ich bin der Hausmeister vom Siebenerhaus" und "Der Patient".

Gesicht des Nachkriegsfilms

Seinen endgültigen Durchbruch erzielte Moser 1923 im "Budapester Orpheum" mit seinem Auftritt als "Der Dienstmann". Diese Rolle wurde später auch verfilmt, bis dahin sollte es jedoch noch dauern. Von 1922 bis 1928 wirkte er zwar in neun Stummfilmen mit, der große Durchbruch auf der Leinwand gelang ihm jedoch erst mit "Leise flehen meine Lieder" 1933 und "Maskerade" 1934.

Hans Moser (r.) im Film "Hallo Dienstmann" zusammen mit Paul Hörbiger. | Foto: Österreichisches Theatermuseum / brandstaetter images
  • Hans Moser (r.) im Film "Hallo Dienstmann" zusammen mit Paul Hörbiger.
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Da Moser mit der Jüdin Blanka Hirschler ab 1911 verheiratet war und sich nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich weigerte, diese Ehe zu scheiden, gab es Repressalien und die Verweigerung in die Aufnahme der Reichsfilmkammer. Doch die Beliebtheit und das Talent Mosers war inzwischen schon so groß, dass er via Sondergenehmigung weiter in deutschen Filmen tätig sein konnte.

Das Gesicht Mosers einer ganzen Generation, das bis heute überdauert, sollte der Wiener Schauspieler jedoch erst in der Nachkriegszeit erhalten. In unzähligen Filmen, vor allem im Heimatgenre, wirkte Moser – genauso wie die damaligen Größen Peter Alexander oder Gunther Philipp – mit. Seine Paraderolle erhielt Hans Moser als Hauptdarsteller in der Verfilmung von "Hallo Dienstmann" im Jahr 1952.

Hans Moser als Postbote im Film "Der Millionär" (1944). | Foto: United Archives / United Archives / picturedesk.com
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Moser wurde vor allem bekannt für seine Rollen als schrulliger, aber liebenswerter Dienstbote, Untergebener oder als Randgestalt. In gut 150 Filmen schlüpfte er in solche Rollen. So ist er zum Beispiel auch im Heimatfilm-Klassiker "Mariandl" 1961 zu sehen, genauso wie in der Operettenverfilmung von Johann Strauss "Die Fledermaus" aus dem Jahr 1962.

Er war die "Reblaus"

Aber Moser wurde nicht nur zum Gesicht des frühen Films, auch in die Herzen der Wienerinnen und Wiener sang er sich dank einer Rolle. Im Film "7 Jahre Pech" aus 1940 gab Moser das berühmte Wienerlied "Reblaus" zum Besten. Es sollte wohl sein prägendstes Musikstück sein.

Nicht nur beim Wienerlied, sondern auch im Film, bekam Moser ein Markenzeichen: Sein Nuscheln und seine raunzende, eher grantig wirkende Stimme machten den Schauspieler zu einer Ikone des österreichischen Films. 

Aber auch abseits von Film- und Musikbranche brachte Moser sein Wirken tatkräftig ein. So zählen zu seinen Engagements, unter anderem als Kammerschauspieler, Tätigkeiten vom Burgtheater bis zu den Salzburger Festspielen.

Moser galt zu seiner Zeit bei Jung und Alt als beliebte Legende. | Foto: Fotoarchiv Otfried Schmidt / SZ-Photo / picturedesk.com
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Für seine Karriere erhielt Moser auch zahlreiche Ehrungen, allen voran von seiner Heimatstadt Wien. So überreichte man ihm 1950 bereits den Ehrenring. Die Josef-Kainz-Medaille der Stadt für die beste schauspielerische Leistung der abgelaufenen Spielzeit bekam er 1961.

Und bis heute hält man die Stadt an ihrem Moser fest. Sein Nachlass, darunter Rollenhefte, Textbücher und Kabarettprogramme, befinden sich in der Handschriften- und Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus. Am 19. Juni 1964 verstarb die Legende in seiner Heimatstadt Wien im Alter von 83 Jahren.


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