Jahresbilanz
5.000 Geflüchtete benutzten Angebot des Integrationshauses
Auch im Jahr 2021 gab es mehr geflüchtete Menschen, die die Beratungsangebote des Wiener Integrationshauses genutzt haben. Dabei ist eine der Anlaufstellen für Geflüchtete fast an ihre Grenzen gestoßen.
WIEN. Im vergangenen Jahr haben fast 5.000 geflüchtete Menschen Beratung, Bildung, Betreuung und Unterkunft im Wiener Integrationshaus gefunden. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht ist die Anzahl der Bewohnerinnen und Bewohner im Vergleich zum Vorjahr fast gleichgeblieben. Jedoch ist die Zahl der Hilfesuchenden in den Beratungsangeboten mit über 3.800 Personen weiter angestiegen.
Die Beratungsstelle des Integrationshauses, die eine dieser Anlaufstellen in Wien ist, stieß dabei fast an ihre Grenzen. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass geflüchtete Menschen hierzulande vorwiegend Beratung und Betreuung benötigen, "die eine professionelle Auseinandersetzung mit den Einzelfällen ermöglichen", sagten die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer des Integrationshauses, Alexandra Jachim und Martin Wurzenrainer.
Jugendliche mit Familien verbunden
Außerdem sei für die Belegung der Wohnplätze mit zugewiesenen Geflüchteten auch eine Herausforderung gewesen, da das Land Wien aufgrund der Überfüllung der Aufnahmequote keine weiteren Schutzsuchenden mehr aufnehmen konnte. Das Integrationshaus reagierte schnell und adaptierte das Angebot. Weiters konnten zwei geflüchtete Jugendliche ihre Familien aus den heimatlichen Kriegsgebieten zu sich holen und für einige Zeit fanden sie alle Unterkunft und professionelle Unterstützung im Integrationshaus.
"Durch die Unterstützung unserer Projekte durch Spenderinnen und Spender können wir bei Bedarf außerdem dringend notwendige Hilfe anbieten, die von Fördergeberinnen und Fördergebern nicht finanziert werden, wie etwa die kinderpsychologische Betreuung im Haus oder die unabhängige Rechtsberatung", so die zwei Geschäftsführerinnen in einer Aussendung.
4.490 Geflüchtete aus 70 Ländern
Laut dem Jahresbericht nahmen 4.490 Personen aus insgesamt 70 Ländern das umfassende Angebot des Integrationshauses in Anspruch. 259 davon wohnten im Wohnhaus in der Engerthstraße, in einer der zehn betreuten Wohngemeinschaften oder in einer der drei sozialpädagogischen Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche.
Des Weiteren haben 270 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer die insgesamt fünf Bildungsprojekte genutzt. 113 Personen nahmen an den Schulungen für freiwillige Mitarbeiter im Integrationshaus teil.
Bei dem Integrationshaus handelt es sich um ein auf nationaler und internationaler Ebene anerkanntes Kompetenzzentrum für die Aufnahme und Integration von Geflüchteten. Besonders berücksichtigt werden Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf, wie Traumatisierte, psychisch und physisch Kranke sowie unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Insgesamt sind 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst.
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