5,8 Hektar abgemäht
70 Schafe haben die Donauinsel zum Fressen gern
Auf der Donauinsel ist eine "Mähbrigade" im Einsatz. 70 Schafe kümmern sich mit tierischer Hingabe um naturnahe Wiesen und unterstützen mit großem Appetit die menschlichen Kollegen.
WIEN. Die Wiesen im Norden der Donauinsel gedeihen prächtig. Schuld daran sind immer wiederkehrende Sommerschauer. All das ist ganz nach dem Geschmack von 70 Insel-Schafen. Die tierische Mähbrigade ist rund um die Uhr im Einsatz.
Die natürlichen Rasenmäher sind an Effektivität kaum zu übertreffen. Die Schafe haben in den Sommerferien bereits eine Fläche von 5,8 Hektar abgemäht - eine Fläche so groß wie 450 Beachvolleyball-Felder.
Herde auf 70 Tiere aufgestockt
Die tierische Mäh-Trupp wurde vom Mostviertler Betrieb Kablhof entsandt und bleibt rund eine Woche auf einer eingezäunten Weidefläche. Ist das Areal zur Genüge abgegrast, wird der mobile Zaun versetzt und eine weitere Fläche ist an der Reihe. Waren zu Saisonbeginn 30 Schafe für die Fachabteilung Stadt Wien – Wiener Gewässer im Außendienst, ist die Herde angesichts des reichen Nahrungsangebotes mittlerweile auf 70 Tiere aufgestockt.
"Wie sich zeigt, genießen die Schafe den Sommer auf der Insel. Sie mähen die Wiesenbereiche nicht nur leise ab, sondern leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt vor Ort: Auf den mit Schafen beweideten Flächen gibt es ein kontinuierliches Blütenangebot, wovon verschiedenste Insektenarten profitieren“, sagt die für die Donauinsel zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Schafbeweidung unterstützt Artenvielfalt
Besonders schnell wachsende Pflanzen werden durch die Schafbeweidung in Zaum gehalten. Zarte Untergräser erreicht so mehr Licht und sie können sich besser entfalten. Während Wiesensalbei und Weißklee ganz oben auf dem Speiseplan stehen, belassen die Schafe andere Pflanzen wie Wegdisteln lieber an Ort und Stelle. Das Ergebnis sind Wiesenbereiche mit längerem und kürzerem Pflanzenstand, die Schmetterlingen sowie Fang- und Heuschrecken als Lebensräume und Nahrungsquelle dienen. Die Wegdisteln, um welche die Insel-Schafe lieber einen Bogen machen, kommen Wildbienenarten wie der Filzfleck-Blattschneiderbiene zugute: Diese fliegen die violetten Blüten besonders gerne an.
Vier Lämmer auf der Donauinsel
Bei täglichen Besuchen füllen Schäferinnen und Schäfer die Wassertröge der Insel-Schafe auf und überprüfen, ob es allen gut geht. Mit dabei sind heuer die beiden Mutterschafe Luisa mit ihren Lämmern Lana und Louie sowie Rosi mit Ronja und Rufus. Während Luisa und Rosi bereits erfahrene Stammgäste sind, verbringen die vier Lämmer zum ersten Mal ihre Sommerferien auf der Donauinsel.
Die Schafbeweidung wird seit 2019 durchgeführt und ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA, das die Fachabteilung Stadt Wien - Wiener Gewässer im Herbst 2018 auf der Donauinsel gestartet hat. In diesem Projekt werden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, um die Donauinsel an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.
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