Einschränkungen
Auswirkungen des deutschen Bahnstreiks auf Wiener Züge
Erneut streiken in Deutschland die Lokführer. Und erneut hat dies Auswirkungen auf den Fernverkehr von und nach Wien. Bereits vor dem eigentlichen Streikzeitraum können Ausfälle entstehen.
WIEN/DEUTSCHLAND. Während in Österreich über fehlende Zuggarnituren gesprochen wird und die ÖBB versucht, mit einem adaptierten Notfahrplan in der Ostregion die Situation unter Kontrolle zu bringen, haben die deutschen Nachbarn ganz andere Probleme. Diese sind personeller Natur, denn erneut kommt es zu einem Streik der Lokomotivführer.
35-Stunden lang sollen die Triebfahrzeugführer laut der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Arbeit niederlegen. In deutschen Medien ist gar die Rede von einem "Wellenstreik", denn immer wieder lässt man den Bahnverkehr kollabieren. Zuletzt geschehen im Jänner, davor schon im Herbst 2023. Der Grund sind stockende Verhandlungen rund um die Arbeitsbedingungen der Lokführer.
So viel zu den Hintergründen. Fakt in dieser Geschichte ist jedoch auch, dass sich die Auswirkungen solcher Streikmaßnahmen nicht nur auf das deutsche Staatsgebiet beschränken. Denn schon wieder bleiben Reisende von und nach Wien sitzen. Dieses Mal wird von Donnerstag, 7. März, 2 Uhr, bis Freitag, 8. März, 13 Uhr im Personenverkehr gestreikt. Der Güterverkehr kommt bereits ab Mittwochabend zum Erliegen.
Züge fallen aus
Bei der ÖBB rechnet man zwar damit, dass auch dieses Mal der innerösterreichische Zugverkehr zwischen Salzburg und Tirol über das Deutsche Eck von den Einschränkungen des Streiks nicht betroffen sein wird. Mit Ausfällen hingegen zu rechnen ist mit internationalem Bahnverkehr von/nach Deutschland bzw. darüber hinaus.
Fernverkehrszüge Richtung Deutschland enden zumeist an den Grenzbahnhöfen, teilt die ÖBB mit. Die ICE-Verbindungen ab/bis Passau bzw. Nürnberg fallen aus. Nach und nach werden die konkreten Fahrplanänderungen in Scotty eingefügt, erklären die ÖBB. Passagiere sollten sich vor Reiseantritt über die Plattform informieren. Das österreichische Bahnunternehmen warnt jedoch: "Die ÖBB ersuchen alle betroffenen Reisenden, nicht notwendige Fahrten nach Deutschland zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen. Aktuelle Informationen gibt es auf oebb.at oder telefonisch unter 05/171 70."
Immerhin: Laut derzeitigem Plan sollten die Züge RJX 260 und RJX 62 von Wien nach München sowie RJX 65 und RJX 261 von München nach Wien voraussichtlich planmäßig verkehren können.
Nightjets betroffen
Die Zugbindung für Tickets von/nach Deutschland ist aufgrund des Streiks aufgehoben. Tickets, die bis inklusive 4. März gekauft wurden, können bei Nichtantritt der Reise storniert und rückerstattet werden. Sollte die Reise zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt angetreten werden, können die Tickets bis inklusive 15. März genutzt werden.
Von Ausfällen betroffen könnten auch Nachtzüge bzw. Nightjets von/nach Wien sein. Hier kann es geschehen, dass die Ausfälle auch schon vor dem eigentlichen Streikbeginn auftreten. Auch hier gilt: Vor Reiseantritt den Fahrplan prüfen. Nightjet-Tickets von/nach Deutschland, die bis inklusive 4. März gekauft wurden, können auch im Tagverkehr genutzt werden. Die Tickets sind ebenso bis inklusive 15. März 2024 gültig.
Außerdem warnt die ÖBB, dass es auch nach Ende der offiziellen Streikdauer zu Zugausfällen und Verspätungen kommen kann. Denn der Streik in Deutschland hat noch gar nicht begonnen, da droht die GDL bereits erneut: "Sollte es zu keiner Tarifeinigung in Deutschland kommen, wird es laut GDL zu weiteren kurzfristigen und unangekündigten Streikmaßnahmen kommen", erklärt man bei den ÖBB.
Besonders heikel ist der Streiktermin im Fernverkehr dieses Mal deshalb, weil es zeitgleich auch zu Ausfällen bei Austrian Airlines (AUA) und der Lufthansa kommen wird. Denn auch im Flugverkehr gibt es Arbeitskampfmaßnahmen, mehr dazu unten.
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