Fast überstanden
Der Bahnstreik nähert sich dem Ende zu – Chaos blieb aus
24 Stunden streikt die ÖBB aufgrund gescheiterter Kollektivvertragsverhandlungen. Trotz Ausfall sämtlicher Züge und auch S-Bahnen ist das große Chaos in Wien aber ausgeblieben.
WIEN. Seit Mitternacht ist der gesamte Bahnbetrieb in Österreich eingestellt. In der Früh kam es in der Stadt zunächst wie erwartet zu einem höheren Verkehrsaufkommen, etwa auf der Tangente, der Wagramer Straße und der Altmannsdorfer Straße.
Laut ARBÖ hat es sich aufgrund von Überlastung in der Früh auch am Inneren Gürtel zwischen Währinger Straße und Nußdorfer Straße gestaut. Am späten Nachmittag führte dazu noch ein defektes Fahrzeug auf der Südosttangente Richtung Hirschstetten zu Stau und einer Stunde Zeitverlust.
"Ein normaler Montagmorgen"
Von dem Streik waren auch die S-Bahnen betroffen. Für die Öffi-Fahrerinnen und Öffi-Fahrer hieß es also: Umsteigen auf U-Bahn, Bim und Bus. Intervalle wurden bei den Wiener Öffis nicht verdichtet. Laut Wiener Linien kam es trotzdem zu keinem ungewöhnlich hohem Fahrgastaufkommen, es war ein „ganz normaler Montagmorgen", teilte eine Sprecherin dem ORF Wien mit. Man vermutet, dass viele den Tag im Home Office verbracht haben.
Keine Verspätung am Flughafen
Durch den Bahnstreik gestaltete sich auch die öffentliche Anreise zum Flughafen Wien etwas schwieriger. Der City Airport Train bot einen Schienenersatzverkehr an, die Buslinien der Vienna Airport Lines fuhren planmäßig.
Am Flughafen Wien gab es laut Auskunft von Airport-Sprecher Peter Kleemann keine Unregelmäßigkeiten oder Verzögerungen.
Kurzparkzonen blieben aufrecht
Der Streik bot für die Wiener FPÖ Anlass, eine sofortige Aufhebung der Kurzparkzonenregelung zu fordern. “Wenn die eigene sozialistische Gewerkschaft die arbeitenden Menschen in Geiselhaft nimmt und durch den ÖBB Streik zigtausende Menschen zu spät zur Arbeit kommen, muss die SPÖ rasch reagieren und die Autofahrer in Wien kostenlos parken lassen. Alles andere ist eine weitere rote Schikane gegenüber den Arbeitnehmern”, erklärt FPÖ-Abgeordneter Dominik Nepp in einer Aussendung.
Die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte eine Aufhebung im Vorfeld aus rechtlichen Gründen als nicht möglich bezeichnet. Dieses Argument hält Nepp für "völlig absurd".
Streikt als Nächstes der Handel?
Nachdem der Streik der Eisenbahner um Mitternacht zu Ende geht, könnte es Ende der Woche im Handel weitergehen. Denn auch dort spitzen sich die Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag zu.
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) hat seiner Teilgewerkschaft GPA bereits eine Streikfreigabe für den Handel erteilt. Dort drohen Ausstände am nächsten vorweihnachtlichen Einkaufswochenende, hieß es aus der GPA. Kommenden Freitag und Samstag könnte es also zu Streiks kommen – bei großen Händlern, auch im Lebensmittelbereich.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.