Zahl gestiegen
Die meisten Schulwegunfälle im Vorjahr passierten in Wien
Laut einer Analyse des VCÖ ereigneten sich 2022 in Wien 70 Schulwegunfälle – die höchste Quote unter den Bundesländern. Der Verkehrsclub rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr, in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit dem Kind zu üben.
WIEN. In zweieinhalb Wochen beginnt das neue Schuljahr in Wien. Dann kehren rund eine Viertelmillion Schülerinnen und Schüler zurück in ihre Klasse. Viele davon bestreiten ihren Weg zur Schule dann alleine – darunter viele Kinder unter zwölf Jahren.
Dass der Gang zur Schulklasse mit einem gewissen Gefahrenpotenzial einhergeht, vor allem in einer verkehrsreichen Millionenstadt wie Wien, legt eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nahe. So kam es im Vorjahr allein in der Bundeshauptstadt zu 70 Schulwegunfällen, 70 Kinder wurden dabei verletzt. Damit liegt man nicht nur im Bundesländervergleich auf dem ersten Platz, auch im Vergleich zum Jahr 2021 ist die Zahl deutlich gestiegen (2021: 44 Unfälle).
VCÖ rät Üben für den Schulweg
Der VCÖ legt daher kurz vor dem Schulstart Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr nahe, den Schulweg einzuüben, um damit einen sicheren Gang zur Schule zu gewährleisten. "Insbesondere Eltern von Kindern, die ihre Schulkarriere starten, sollten nun die Ferien nutzen, um den Schulweg mit dem Kind zu üben. Meist gibt es mehrere Wege zur Schule. Als Faustregel gilt, jenen Schulweg zu wählen, wo weniger Kfz-Verkehr ist und wo weniger Straßen zu überqueren sind", erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Wichtig sei es, den Schulweg aus der Perspektive des Kindes zu betrachten. Hindernisse oder parkende Autos, über die Erwachsene leicht hinwegblicken, können Kindern die Sicht leicht verstellen. Wichtig sei auch zudem, Gefahrenstellen am Schulweg des Kindes, wie zu hohes Tempo im Straßenverkehr oder unübersichtliche Übergänge dem jeweiligen Bezirk und der Schulleitung zu melden, betont man bei der Mobilitätsorganisation.
Seit 2015 drei Schulkinder tödlich verunglückt
Als Problem würden auch immer wieder hohe Fahrzeuge betrachtet, die vor Schutzwegen parken. Klein-Transporter oder große SUV können anderen Autofahrerinnen und Autofahrern die Sicht auf ein Kind, das den Schutzweg überqueren möchte, verstellen. Um die Sicherheit für Kinder zu erhöhen, sei es daher wichtig, dass das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von derzeit fünf auf zehn Meter ausgeweitet wird.
Im Vorjahr kam es auf den Schulwegen Österreichs zu 418 Verkehrsunfällen, dabei wurden 434 Kinder verletzt, ein Kind kam ums Leben. Knapp hinter "Spitzenreiter" Wien mit 70 Unfällen liegt Oberösterreich mit 69 Schulwegunfällen. In der Steiermark passierten 2022 62, in Niederösterreich 60 Unfälle dieser Art. Zuletzt verunglückten 2019 zwei Schulkinder in Wien auf dem Weg zur Schule tödlich. Seit 2015 starben in Wien insgesamt drei Kinder bei Schulwegunfällen.
Zahlen aus den vergangenen Jahren
- 2022: 70 Schulwegunfälle, 70 verletzte Kinder
- 2021: 45 Unfälle, 44 Verletzte
- 2020: 34 Unfälle, 37 Verletzte
- 2019: 93 Unfälle, 105 Verletzte, zwei tödlich verunglückte Kinder
- 2018: 88 Unfälle, 97 Verletzte
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