Hilfsaktion
Eine Rettung für Jabukovac
Samariterbund spendet Rettungswagen an die serbische Gemeinde Jabukovac.
WIEN. Im Beisein von Bürgermeister Michael Ludwig, dem Botschafter der Republik Serbien und den Bürgermeistern Negotin und Jabukovac wurde das Einsatzfahrzeug des Samariterbundes übergeben.
Jabukovac ist ein Dorf in der Gemeinde Negotin im Osten Serbiens, einer historisch ländlichen Region unweit des Flusses Timok, mit rund 2.000 Einwohnern. Die Gemeinde gilt als ungenügend entwickelt mit niedrigem Lebensstandard, hoher Arbeitslosigkeit und nur wenig staatlichen Zuwendungen von Serbien. Um den Menschen vor Ort zu unterstützen und die Kommunalversorgung zu gewährleisten, wurde der Verein „Freunde der Gemeinde Jabukovac“ gegründet. Vorsitzender der Stiftung, Radivoje Petrikic, hat mit dem Verein und der Hilfe des KOSMO-Magazins nun das Projekt „Rettungswagen“ ins Leben gerufen. Dejan Sudar, Herausgeber des KOSMO-Magazins, und Chefredakteur und Co-Herausgeber Dragomir Janjic unterstützten mit ihrem Magazin den Hilferuf. Das Magazin für Austro-Bosniaken, -Kroaten, -Montenegriner und -Serben will die Beziehungen zwischen den Orten, Gemeinden und Menschen in Wien und der alten Heimat fördern.
Übergabe des Rettungsautos
Die Gesundheitsversorgung in Jabukovac ist mangelhaft. Lediglich zwei Mal pro Woche ist ein Arzt vor Ort, der Bereitschaftsdienst im Bezirk ist für 36.000 Menschen zuständig. Um den Rettungsdienst zwischen dem Ort und dem nächstgelegenen Krankenhaus in Negotin zu sichern, hilft der österreichische Samariterbund. „Seit dem Hochwasser im Jahr 2014 hat der Samariterbund schon mehrere Projekte mit Serbien, wie ‚Soziales Entrepreneurship in der Landwirtschaft‘ als Modell zur Armutsreduktion, ins Leben gerufen“, erklärt Wolfgang Dihanits, Geschäftsführer der Samariterbund Österreich Rettung und Soziale Dienste GmbH. „Durch den Rettungswagen wird sich die Situation der Menschen nun schlagartig verbessern“, bedankt sich Nenad Bogosavljević, Bürgermeister von Jabukovac. Mladen Bosković, Vize-Bürgermeister von Negotin ergänzt: „Der Samariterbund Rettungswagen ermöglicht es, dass lebensrettende Maßnahmen rascher durchgeführt werden können, und er trägt somit zur Erhöhung der Lebensqualität in unserer Gemeinde bei.“
Serben in Wien
Seit den 70er Jahren nimmt die Einwohnerzahl von Jabukovac ständig ab, weil Arbeitsmigration nach Österreich und Wien vorherrscht. Heute leben in Wien rund 500 ehemalige Bewohner aus Jabukovac, in Österreich etwa 760 Personen. Die „Freunde der Gemeinde Jabukovac“ ist eine aktive Interessensvertretung der Ostserben und hat sich für das neue Rettungsfahrzeug eingesetzt. Unterstützung erhalten sie dazu auch von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: „Für Wien hat humanitäre und wirtschaftliche Hilfe für Regionen in Europa eine lange Tradition. Es ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit zwischen Wien und dieser serbischen Region, dass der Samariterbund einen dort dringend benötigten Rettungswagen zur Verfügung stellt.“
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