Stufenplan
Feuerwehr soll Lorenz Böhler Spital bis zur Räumung sichern
Das Lorenz Böhler Krankenhaus schließt Anfang April, das bekräftigt die zuständige AUVA in einem neuen Statement am Dienstag. Aufgrund der "fundamentalen Brandschutzmängel" kommt jetzt auch die Feuerwehr zum Einsatz. Diese soll bis zur Spitalschließung die Patienten und das Personal schützen.
WIEN/BRIGITTENAU. Aufgrund von massiven Brandschutzmängeln wird das Lorenz Böhler Spital demnächst schließen. So weit, so bekannt. Das sorgte aufgrund der abrupten Entscheidung bei Politik, Ärztekammer und Belegschaft für große Kritik. Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt), zu der das Spital gehört, nahm am Dienstag erneut Stellung zu dem Akt.
Man sei jetzt aufgrund der Mängel des Brandschutzes noch entschlossener, den Betrieb einzustellen. Im April sollen die letzten Stationen geräumt werden. Bis dahin ist in dem Spital noch Betrieb. Dafür kommt jetzt auch die Feuerwehr zum Einsatz. Sie soll einstweilen die "fundamentalen Mängel" beim Brandschutz ausgleichen, teilt man mit.
Bis zur Schließung im April "wird durch das Beistellen eines Feuerwehrzuges ab Mittwoch sichergestellt, dass alle Menschen, die sich noch im Gebäude aufhalten, bis zur endgültigen Absiedelung in höchstmöglicher Sicherheit sind. Die Verlagerung des Betriebs ist im Sinne der Sicherheit von Leib und Leben alternativlos", erklärt die AUVA.
Mehrere Schritte folgen
Wie geht es nun konkret weiter? Ab 9. März werden die letzten offenen Fragen hinsichtlich der medizinischen Versorgung im Haus und an dislozierten Standorten geklärt. Viel Zeit mit der mittelfristigen Planung will man sich nicht lassen, diese soll bereits ab 16. März starten. Eine endgültige Absiedelung des Standorts Brigittenau folgt eben Anfang April.
Am Standort im 20. Bezirk möchte die AUVA jedoch festhalten. So kommt es Anfang 2025 zur Wiederaufnahme des Betriebs in einer Übergangslösung. In sechs Jahren, nämlich 2030, soll die Fertigstellung und der Bezug des Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitscampus Brigittenau stattfinden.
Laut einem Gutachten der "Kern+ Ingenieure ZT GmbH" wurde vor Kurzem öffentlich, dass der Brandschutz im Haus massive Mängel aufweise. Grund dafür seien Versäumnisse bei Baumaßnahmen vor über 30 Jahren. So beträgt der Feuerwiderstand im Falle eines Brandes laut dem zuständigen Sachverständigen Erich Kern bereits weniger als 30 Minuten statt den vorgesehenen 90 Minuten.
Die AUVA gab bekannt, dass alle geplanten und akuten Operationen und Therapien an andere Standorte wie dem Traumazentrum Wien-Meidling verlegt werden. Die Sicherheit der Patienten und Patientinnen habe oberste Priorität. Die Streichung von Stellen komme aber keinesfalls infrage.
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