Öffi-Ausbau in Wien
Finale Planung für U5-Abschnitt bis Hernals beginnt

- Bei der Präsentation der U5-Detailplanung waren u. a. Öffi-Stadtrat Peter Hanke sowie Hernals-Bezirksvorsteher Peter Jagsch (beide SPÖ).
- Foto: Johannes Reiterits/RMW
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Die Detailplanung für die U5-Verbindung bis Hernals geht in die finale Phase. Am Donnerstag wurde vorgestellt, was man in den Grätzln erwarten könne. Die Frage nach den Kosten blieb hingegen unbeantwortet.
WIEN/HERNALS. Es wird eifrig gewerkelt unter der Stadt. Die Bauarbeiten für die neue U5 und die adaptierte Linienführung der U2 laufen auf Hochtouren. Bei der türkisen U5 soll die Station Frankhplatz bis 2026 fertig sein. Ab dann verkehrt der ebenso neue X-Wagen zwischen dieser Station und weiter auf der ehemaligen U2-Trasse bis Karlsplatz. MeinBezirk.at berichtete:
Es ist der erste Abschnitt dieser modernen U-Bahnlinie. Ab dem Frankhplatz soll es dann in nicht allzu ferner Zukunft in Richtung Westen bereits weitergehen. Ein neues Tunnelsystem wird von dort über den Arne-Karlsson-Park, die bestehende U6-Station Michelbeuern-AKH, den Elterleinplatz bis zur S-Bahnstation Hernals gebaut. Eine gänzlich neue Öffi-Lebensader, gerade für den 17. Bezirk. Der Baubeginn ist für Ende 2026/27, die Fertigstellung 2032 bis 2035 angesetzt.
„Solche Projekte haben eine entsprechende Vorlaufzeit, die notwendig ist. Aber wir sehen auch, dass wir beim restlichen Projekt U2/U5 gut vorankommen, was uns für diesen letzten Abschnitt auch positiv stimmt", erklärt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Für sein Ressort beginnt jetzt die Detailplanung für den Abschnitt Frankhplatz bis Hernals.

- Öffi-Stadtrat Peter Hanke sowie Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Hanke übernahm die generelle Planung von Sima, er ist für die Detailplanung zuständig.
- Foto: Johannes Reiterits/RMW
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Von Generell zum Detail
Ganz ohne Idee und Plan hat man bis dato natürlich nicht einfach in die Erde gebohrt. Es gab bereits eine generelle Planung, die aus dem Ressort von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) stammt. Hier wurde unter anderem die Linienführung entworfen, die Grundideen quasi festgemacht und auch die Umgebung der Stationen schon festgelegt.
"Mit der Verlängerung bis Hernals sorgen wir für eine bessere Anbindung des Bezirks an die Innenstadt, entlasten bestehende Linien und sorgen im Umfeld der neuen Station für Begrünung und Cooling wo sie mehr Platz für Zufußgehende und Radfahrende", erklärt Sima. Bereits festgelegt wurden unter anderem:
- Ab Elterleinplatz verläuft die Strecke nach Hernals in Tieflage entlang der Hernalser Hauptstraße.
- Planerinnen und Planer mussten vor allem die denkmalgeschützte Otto-Wagner-S-Bahnstation berücksichtigen. Sie soll nicht verändert werden, bekommt beim Ausgang einen Eingang zur U-Bahnstation
- Klimafreundliche Gestaltung der Vorplätze, unter anderem ein neuer Radweg in der Hernalser Hauptstraße
- Sorgsamer Umgang mit der bestehenden Otto-Wagner-S-Bahnstation "Hernals"
Diese generelle Planung wurde nun an die Wiener Linien für die Detailplanung – zur finalen Ausführung des Projekts – übergeben. In der Detailplanung geht es um die finalen Ausschreibungen durch die Wiener Linien. Es müssen Baufirmen gefunden werden, die Planerinnen und Planer noch einmal im Detail entsprechende Arbeit leisten. Und dann geht es auch darum, dass man das Material, das man dann für diese Streckenführung braucht, auch kalkuliert und berücksichtigt.

- Die Weiterführung der U5 vom Elterleinplatz nach Hernals verläuft unterirdisch entlang der Hernalser Hauptstraße.
- Foto: Johannes Reiterits/RMW
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"Die U5 ist eine Erfolgsgeschichte für Wien und wird mit der U5-Verlängerung nach Hernals fortgesetzt. Wir investieren in nachhaltige Mobilität, werden dadurch Grätzl auf und schaffen einen deutlich verbesserten Öffi-Zugang für die Hernalserinnen und Hernalser", weiß Hanke.
"Meilenstein für Hernals"
Bei der Präsentation ebenso anwesend und sichtlich erfreut war der Hernalser Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ). Ursprünglich hat man die U5 nur bis zum Elterleinplatz geplant, dann jedoch weitergezogen bis zum Knoten mit der S-Bahn in Hernals. Ein Muster-Stationsschild der neuen U5 mit dem Aufdruck "Hernals", welches man ihm beim Fototermin überreichte, gab er anschließend gar nicht mehr aus den Händen. Dieses kommt in sein Büro, wie er versicherte.

- Sichtlich begeistert, bald in Hernals in die U-Bahn steigen zu können: Bezirksvorsteher des 17. Bezirks Peter Jagsch (SPÖ)
- Foto: Johannes Reiterits/RMW
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30.000 Menschen leben im Einzugsgebiet der neuen Station Hernals. 93 Prozent der Schulen sollen durch die U-Bahn kürzere Wege bekommen. 83 Prozent der Arbeitsplätze sind im Einzugsgebiet und damit im positiven Sinn betroffen. 71 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner werden die neue Station direkt nutzen können. Die Linie 43, die sehr intensiv genutzt wird, soll massiv entlastet werden. "Ein Meilenstein für Hernals! Wir haben uns im Bezirk immer dafür eingesetzt, dass die U5 nicht beim Elterleinplatz endet, sondern bis zur Schnellbahnstation geht. Das haben wir jetzt erreicht", so Jagsch.

- So soll der Öffi-Knoten in Hernals einmal aussehen. Die Otto-Wagner-Station der S-Bahn soll unangetastet bleiben. Gleich beim Ausgang kommt dafür der Abstieg in die U5-Station hin.
- Foto: ZOOMVP.AT
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Und trotzdem: Wäre eine Verlängerung bis hinaus nach Dornbach nicht auch sinnvoll? Dem Gedanken kann Jagsch durchaus etwas abgewinnen, aber: "Realistisch gesehen, irgendjemand muss das auch bezahlen. Wir freuen uns jetzt einmal auf die U5 bis Hernals".
Heikle Kostenfrage für U5
Heikler wurde es für die anwesenden Stadträte, als die Medienvertretenden nach den Kosten für diesen Abschnitt nachhakten. "Ich habe diese Frage erwartet", erklärt Öffi-Stadtrat Hanke. Eine Zahl wollte oder konnte Hanke nicht nennen. Es gäbe inzwischen eine Unterscheidung zwischen Planungskosten und Realitätskosten.

- Die U5 in ihrer vollen Ausbaustufe von Hernals bis Karlsplatz.
- Foto: Johannes Reiterits/RMW
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Gemeint ist damit, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung samt Inflation auf den Bau auswirken. Und das anders als geplant. „Es wäre jetzt unseriös auf den Punkt zu sagen, was die Kosten sind. Ich möchte mich hier bitte bewusst zurückhalten“ Man versichert im permanenten Austausch mit dem Bund zu sein, was Kostenteilung angeht. Die ursprüngliche Investitionssumme für das Gesamtprojekt U2/U5 wurde jedenfalls mit 5,8 Milliarden Euro veranschlagt. Man schaue sich die tatsächlichen Kosten aber von Jahr zu Jahr an.
Sima, die auch auf eine fehlende Kostenpräsentation beim Projekt Äußere Mariahilfer Straße in dem Zug angesprochen wurde, ergänzt: „Früher war es einfacher, Kosten zu präsentieren. Wir haben ein Projekt vorgestellt und innerhalb eines Jahres war der Spatenstich. Mit einer niedrigeren Inflation ließ sich leichter planen.“
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