Goldschakal getötet
Historischer Fund nach Verkehrsunfall in Wien
Zum ersten Mal in der Geschichte konnte das Auftreten von Goldschakalen in der Bundeshauptstadt nachgewiesen werden. Leider wurde das Tier bei einem Verkehrsunfall am Mittwoch getötet.
WIEN. Mittwochfrüh, 25. Jänner, kam es zu einem Verkehrsunfall im Norden Wiens, ein Tier wurde überfahren. Kurze Zeit später war klar: Es handelte sich um einen Goldschakal und somit um einen historischen Fund in der Hauptstadt.
Wie die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mitgeteilt hat, konnte man bis Anfang dieses Jahres in fast allen Bundesländern das Auftreten von Goldschakalen (Canis aureus) bestätigen, jedoch nicht in Vorarlberg und Wien. Dies hat sich aber am Mittwoch geändert.
"Für das ungeübte Auge sind Fuchs und Goldschakal leicht zu verwechseln. Unterscheidungsmerkmale sind unter anderem der deutlich kürzere Schwanz des Goldschakals und seine hellen Ohren. Für eine eindeutige wissenschaftliche Bestätigung bedarf es eines Fotos, Videos oder den Körper eines verendeten Tieres", erklärt Jennifer Hatlauf von der BOKU.
Dank guter Kooperation mit den Einsatzkräften konnte das tote Tier rechtzeitig geborgen und wissenschaftlich untersucht werden. Die Experten sprechen von einem historischen, aber nicht überraschenden Fund. "Das nun bestätigte Vorkommen eines Goldschakals in Wien – auch wenn das Tier leider bei einem Verkehrsunfall getötet wurde – überrascht mich nicht. Sie waren in Europa bisher vor allem am Balkan und südöstlich davon zu Hause", erzählt der Wiener Forstdirektor Andreas Januskovecz.
Projekt seit 2015
Seit 1987 gibt es vereinzelte Nachweise von Goldschakalen in Österreich. Koordiniert und gesammelt werden die Hinweise und Meldungen seit 2015 vom Goldschakalprojekt Österreich, welches am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU angesiedelt ist.
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