Plakate-Fund am Neubau
Im Bellaria Kino wurde ein Kunstschatz entdeckt
- Plakate wie dieses aus dem Jahr 1939 wurden im Bellaria Kino gefunden.
- Foto: Georg Herder
- hochgeladen von Tobias Schmitzberger
Zwei der Initiatoren der Wiedereröffnung des Bellaria Kinos, Moritz Baier und Michael Stejskal, hoben zuletzt einen richtigen Schatz entdeckt. Dieser sei "von unsagbarem ideelen Wert" für das Kino.
WIEN/NEUBAU. Eigentlich war das Bellaria Kino ziemlich ausgeräumt, der ehemalige Betreiber hat nicht viel dort hinterlassen. Trotzdem stöberte der Gastronom Moritz Baier in den Räumlichkeiten herum. Man will ja wissen, was sich in dem Kino befindet – schließlich will er zusammen mit einigen Unterstützern die stillgelegte Neubauer Institution ja bald wiederbeleben.
Eine "riesige Überraschung"
Als er über eine Leiter in eine Zwischendecke am Weg zum Herrenklo des Kinos einstieg, ahnte er dabei noch nicht, was er dort unter einer zentimeterdicken Staubschicht finden würde. Denn was er zusammen mit seinem "Schatzgräber"-Kollegen und Votiv-Kino-Betreiber Michael Stejskal entdeckte, waren rund 100 Stück handgemalte Plakate aus den 1930er und 1940er-Jahren.
- Moritz Baier, unter anderem auch der Betreiber des "Café Liebling" am Neubau, fand die Plakate im Bellaria Kino.
- Foto: Georg Herder
- hochgeladen von Tobias Schmitzberger
"Der Fund der historischen Filmplakate war eine Riesenüberraschung für uns", sagt Baier der BezirksZeitung. So ist etwa ein blaues Poster mit der schwarzen Aufschrift "Roman eines Arztes" darunter, das ist wohl ein "Kriminal- und Frauenfilm" aus dem Jahr 1939.
Ein Wiener Plakatmaler als Schöpfer
"Die Plakate wurden höchstwahrscheinlich vom Wiener Plakatmaler Eduard Paryzek Senior gefertigt. Er wurde damals von mehreren Kinos beauftragt, Filmplakate in Handarbeit herzustellen", erklärt Stejskal.
Da der Druck von Plakaten damals noch relativ teuer war, war es für das Kino damals vermutlich billiger, die Poster malen zu lassen. Paryzek soll außerdem auch ein Atelier in den Räumen über dem Kino unterhalten haben.
Was nun mit den Plakaten passiert, ist noch unklar. Man wolle die Plakate erst einmal vollständig sichten, heißt es aus dem Büro des Bellarias: "Und dann werden bestimmt die schönsten Objekte in irgendeiner Form im Kino zu sehen sein."
Seitens der Initiative freue man sich jedenfalls sehr über den Fund. "Die Plakate sind ein Geschenk von unsagbarem ideellem Wert für das Bellaria Kino", so Baier.
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