Tag der Flucht
Konzerte im Wiener Häusern zum Leben für Ukraine-Geflüchtete
Am 30. September war der Tag der Flucht – und anlässlich dessen fanden in drei "Häusern zum Leben" mehrere Aktionen statt. Denn auch hier sind Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht.
WIEN. Dass Maria M. aus Odessa heute in einem Wiener Seniorenheim leben würde – das hätte sie sich vor einem Jahr wohl noch nicht gedacht. Doch nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine musste sie aus dem Kriegsgebiet und ihrer Heimat fliehen, lebt nun mit ihren zwei Kindern in einem der "Häuser zum Leben".
Diese betreibt das Kuratorium der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP). "Wie 2015/16 hat sich das KWP auch in diesem Jahr solidarisch gezeigt, um Menschen in Not zu unterstützen", so der Geschäftsführer Christian Hennefeind. Denn die Häuser zum Leben engagieren sich seit Frühjahr für die Flüchtlingshilfe.
Daher fanden rund um den kürzlich vorüber gegangenen "Tag der Flucht" in den drei Häusern Neubau, Mariahilf und Margareten mehrere Konzerte in Kooperation mit der Gruppe "Life Music Now" statt. So gab es etwa ein ukrainisches Jazz-Konzert im 6. Bezirk. Damit wollte man die Bewohnenden der Häuser in einem festlichen Rahmen zusammenbringen.
100 Familien aus der Ukraine
Nachdem im Frühjahr die ersten ukrainischen Menschen in Wien angekommen waren, wurden in drei Pensionisten-Wohnhäusern kurzfristig Platz für 100 vertriebene Familien aus der Ukraine geschaffen. „Ich bin für die Hilfe von Wien und Österreich unglaublich dankbar", so Maria M.: "Wir fühlen uns hier sehr gut aufgehoben im Haus Mariahilf, man kümmert sich um uns. Ich verbeuge mich vor allen Mitarbeitern und bedanke mich!"
Wichtig ist im Kontext mit der Ukraine-Hilfe, dass die Bewohner und Bewohnerinnen der Wiener Pensionisten-Häuser nicht um Leistungen umfallen – ihnen stehen weiterhin alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Seite. Nur Wohnungen, die den derzeitigen Bedarf für Wiener Seniorinnen und Senioren übersteigen, kommen für die Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten infrage.
Auf Harmonie wird geachtet
Um außerdem ein möglichst harmonisches Miteinander in den Häusern zum Leben sicherzustellen, richtet sich ihr Angebot vor allem an Familien sowie ukrainische
Seniorinnen und Senioren. Seitens eines Sprechers der Wiener Häuser zum Leben wird dabei betont, dass viele Bewohnenden die Hilfsaktion mittragen – viele von ihnen hätten selbst Krieg erlebt und sind solidarisch.
Das sagt auch ein Bewohner der Wiener Häuser zum Leben im Rahmen der Feiern zum Tag der Flucht: "Es war eine sehr wichtige Sache für die Flüchtlinge, sie sind gut untergekommen bei uns. Und ich hatte da auch eine sehr große Freude: ob Kinder, Erwachsene oder Großeltern, sie waren alle immer nett".
Gekocht wird auch
Die Unterbringung ist für die Häuser zum Leben auch ein logistischer Aufwand, so werden etwa auch diverse Flüchtlingsunterkünfte und Erstaufnahmezentren mit drei Mahlzeiten am Tag versorgt.
„Ich bin besonders auf die Einstellung meiner MitarbeiterInnen stolz", so Bereichsleiter Robert Guschelbauer. Er fügt hinzu: "Ohne die riesige Hilfsbereitschaft und Professionalität wäre das unmöglich". Bis Ende September wurden so zusätzlich zum regulären Betrieb 620.000 Mahlzeiten für die Versorgung von geflüchteten Menschen ausgeliefert.
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