Am Neubau
Leopold Museum stellt Egon Schiele in den Fokus
Vor kurzem wurde ein Ölgemäde von Egon Schiele, "Leopold Czihaczek am Klavier", wiederentdeckt. Das Bild ist ab sofort in der neuen Dauerausstellung "Wien 1900. Aufbruch in die Moderne" des Leopold Museum erstmals öffentlich zu sehen.
WIEN/NEUBAU. Das erst kürzlich entdeckte Ölgemälde "Leopold Czihaczek am Klavier" von Egon Schiele wird Teil einer Dauerausstellung im Leopold Museum im Museumsquartier. Es ist eine Dauerleihgabe und soll einen prominenten Platz in der Dauerausstellung erhalten.
Das Ölgemälde zeigt den Onkel von Egon Schiele, Leopold Czihaczek, beim Klavier spielen im Musikzimmer seiner Wohnung im Zweiten. Die Leiterin des Leopold Museum Forschungszentrums, Verena Gamper, analysiert:
Stilistisch greift Schiele im Pinselduktus spätimpressionistische Tendenzen auf, kombiniert mit der typisch gedeckten, pastelligen Farbpalette des Frühwerks. In kompositorischer Hinsicht differenziert der Künstler in beleuchtete und verschattete Bildpartien, die ihn das ungewöhnlich große Querformat trotz der gewählten Perspektive dramaturgisch bewältigen lassen. Wie zur Versöhnung legt er demgegenüber eine einheitliche Dynamik der Pinselstriche an.
Verena Gamper
Ausbildungsjahr von Schiele
Das Gemälde befindet sich noch im Originalrahmen und die Leinwand ist noch mit der originalen Nagelungen gespannt. Das Gemälde wurde ordentlich gereinigt und wird nun der Öffentlichkeit präsentiert. Bis dato kannte man das Gemälde nur aus dem Hintergrund eines schwarz-weiß-Fotos. Der Entstehungsprozess des Werks kann von einer Skizze über die Arbeit an der Leinwand bis zur Fertigstellung – der vom Künstler neben seiner Signatur hinzugefügten Datierung zufolge am 12. Mai 1907 – zeitlich exakt nachvollzogen werden. Das Werk soll im ersten Ausbildungsjahr des Künstlers entstanden sein.
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