Interantionaler Tag der Migranten
Migranten gehören zu den Pandemie-Verlieren
Heute ist der internationale Tag der Migranten. Ein passender Zeitpunkt für die Grünen um auf eine Tatsche hinzuweisen, die von vielen nicht beachtetet. Die Covid19-Pandemie trifft Menschen mit Migrationshintegrund besonders hat.
WIEN. „Menschen mit Migrationsbiografie gehören – wie bei jeder Krise – auch bei der COVID-19 Pandemie zu den größten Verlierer:innen und müssen daher besonders unterstützt werden“, betont Berivan Aslan, Integrationssprecherin der Grünen Wien, anlässlich des heutigen Internationalen Tags der Migrant:innen. „Menschen mit Migrationsbiografie sind vor allem in den Bereichen Arbeit und Bildung besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen“, so Aslan.
Viele Migranten arbeiten oftmals in Branchen, die besonders hart von den COVID-19 Maßnahmen getroffen wurden, wie z.B. Gastronomie, Tourismus und körpernahe Dienstleistungen. "Migrant:innen sind daher vergleichsweise stärker von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen als Menschen ohne Migrationsbiografie“, so Aslan. Andererseits weist Aslan darauf hin, dass viele Migrant:innen in den sogenannten systemerhaltenden Berufen, wie z.B. im Gesundheitssektor oder an Supermarktkassen arbeiten und daher in Zeiten der Pandemie einem besonders hohen physischen und psychischem Druck sowie einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind.
Frauen besonders betroffen
Frauen mit Migrationsbiografie trifft die Pandemie besonders hart. „Migrantinnen sind von den genannten Herausforderungen am Arbeitsmarkt noch härter getroffen als Männer. Dadurch entsteht oft eine finanzielle Abhängigkeit von männlichen Partnern“, so Aslan. Hinzu kommt, dass Frauen während Lockdowns aufgrund beengter Wohnverhältnisse einem erhöhten Risiko von häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. „In vielen Fällen kommt es allerdings nicht zu einer Anzeige. Finanzielle Abhängigkeit und Visumsangelegenheiten sind wesentliche Faktoren, warum Migrant:innen in einer gewalttätigen Beziehung bleiben“, so Aslan.
Schließlich weist Aslan auf die besonderen Herausforderungen von Familien mit Migrationsbiografie im Bildungsbereich hin: „Im Homeschooling sind Schüler:innen mit Migrationsbiografie häufig benachteiligt und Eltern überfordert. Einkommensschwachen Familien mit Migrationsbiografie fehlen außerdem oft die technischen Mittel, um an online -Angeboten, wie z.B Deutschkursen, teilzunehmen“, so Aslan abschließend.
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