Appell der Ärztekammer in Wien
Nicht dringende Arztbesuche sollen verschoben werden
Aufgrund der Coronavirus-Situation appelliert die Ärztekammer, alle nicht unbedingt notwendigen Arztbesuche per Telefon zu verschieben.
WIEN. So wie auch in den Spitälern sollen auch in den Ordinationen der Wiener Ärzte alle nicht dringenden Patientenbesuche vermieden werden, empfahl Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. "Patienten sollen auf keinen Fall unangemeldet in die Praxis kommen, sondern nur nach vorheriger telefonischer Abklärung. Auch auf bereits vereinbarte Termine soll verzichtet werden, wenn es nicht dringend ist - etwa auf Kontrolltermine." So sollen gegenseitige Ansteckungen der Patienten mit dem Coronavirus in den Wartezimmern, aber auch der Ärzte, verhindert werden.
Das Absagen von Terminen soll keinesfalls persönlich in der Ordination erfolgen, sondern ausschließlich telefonisch. Kann ein Arzttermin aufgrund von Dringlichkeit nicht verschoben werden, sollen die Patienten sehr pünktlich zum vereinbarten Termin erscheinen, um Menschenansammlungen in den Ordinationen zu verhindern.
Dringende Fälle sind nicht betroffen
"Grundsätzlich bleibt die Betreuung von Patienten mit dringendem Bedarf selbstverständlich voll aufrecht", so der Ärztekammerpräsident. Auch Impfungen wird es weiter geben. Vorläufig unterbleiben sollen allerdings „Routine-, Kontroll-, Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen sowie Untersuchungen von Schwangeren“, wobei nur gesunde Schwangere gemein sind. Auch Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sollen einstweilen verschoben werden.
Rezept per Telefon
Bereits seit Montag, 16. März, können Ärzte nach telefonischer Abklärung mit dem Patienten Rezepte an Apotheken schicken, wo sie vom Patienten oder einem Angehörigen (mit Namen und Sozialversicherungsnummer des Patienten) dann direkt abgeholt werden können - ohne vorher den Arzt persönlich aufsuchen zu müssen. Auch diese Möglichkeit hat den Sinn, Menschenansammlungen in den Ordinationen zu vermeiden und Ressourcen für dringende Behandlungen freizuhalten.
Die Rezepte sollen aber bald noch schneller verfügbar sein: „Sozialversicherung und Arztsoftwarehersteller arbeiten mit Hochdruck an einer kurzfristigen Lösung, dass elektronische Rezepte elektronisch von den niedergelassenen Ärzten an die Apotheke übermittelt werden können“, teilte die Wiener Ärztekammer mit. Das werde einerseits über die E-Medikation funktionieren, soll aber auch per E-Mail oder Fax an die Apotheke möglich werden.
Zuerst anrufen!
Wer sich krank fühlt, soll zuerst die Gesundheitshotline 1450 anrufen, bevor man einen Arzt oder eine Spitalsambulanz aufsucht. Bei allgemeinen Fragen über das Coronavirus soll man die AGES-Hotline 0800 555 621 anrufen.
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