Zahl der Pensionisten verdoppelt sich
Österreich wird immer älter
Aktuell leben in Österreich 1.657.884 Menschen, die das stattliche Alter von 65 Jahren und mehr erreicht haben. Im Jahr 2100 verdoppelt sich die Zahl auf beinahe drei Millionen: 2.983.943 Österreicher werden dann das Pensionsalter erreicht haben. Österreich wird immer älter. Wie geht sich das aus?
ÖSTERREICH. Alarmierende Zahlen, die aus der aktuellen Bevölkerungsprognose von Statistik Austria hervorgehen: Demnach wird die Bevölkerungszahl Österreichs von aktuell 8,84 Millionen bis 2040 um 7 Prozent auf 9,43 Millionen wachsen, bis 2080 schließlich um 12 Prozent auf 9,93 Millionen. Zugleich steigt der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und mehr beträchtlich: von aktuell 18,8 Prozent im Jahr 2018 auf zunächst 26,3 Prozent im Jahr und schließlich 29,3 Prozent im Jahr 2080. Im Jahr 2100 werden es also knapp drei Millionen Österreich sein, die älter als 65 Jahre sind.
Weniger Erwerbstätige, mehr Pensionisten
Genau gegenteilig verhält es sich allerdings mit der Zahl der Erwerbstätigen: Aktuell sind 5.462.438 Millionen Österreicher im Erwerbsalter zwischen 20 Jahren und 65 Jahren. In 80 Jahren, also im Jahr 2100, werden es aber nur mehr 5.210.211 Mio. sein, das sind um knapp 300.000 Personen weniger: Wie geht sich das mit dem Pensionssystem aus? Konrad Pesendorfer, Direktor der Statistik Austria, erklärt dies anlässlich der Pressekonferenz so:
Stagnierende Geburtenzahlen
Die Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und mehr wird also zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewinnen. Dafür sind neben stagnierenden Geburtenzahlen insbesondere die starken Geburtsjahrgänge der 1950er und 1960er Jahre verantwortlich, die in den kommenden Jahren sukzessive ins Pensionsalter wechseln. Im Detail: 2040 dürfte die Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und mehr um 50 Prozent, beziehungsweise mehr als 800.000 Personen, größer sein als 2018. Zugleich erhöht sich ihr Anteil an der Bevölkerung von derzeit 19 Prozent auf 26 Prozent im Jahr 2040.
Zahl der unter 20-Jährigen sinkt
Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren wird bis 2022 noch geringfügig über dem Niveau von 2018 liegen, danach bis 2040 jedoch um knapp 300.000 Personen, um minus 5 Prozent, unter den derzeitigen Wert absinken. Nach 2040 bleibt die Zahl der Erwerbsfähigen der Prognose zufolge weitgehend konstant. Die Zahl der unter 20-Jährigen wird zwar noch leicht zunehmen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sinkt jedoch von 19,4 Prozent im Jahr 2018 auf 18,8% im Jahr 2040.
Zuwanderung kompensiert erwartete Geburtendefizite
Der prognostizierte Bevölkerungsanstieg ist im Wesentlichen auf erwartete Wanderungsgewinne von jährlich rund 30.000 Personen zurückzuführen. Auch in der jüngeren Vergangenheit ist die Einwohnerzahl Österreichs vor allem durch Wanderungsüberschüsse gestiegen. 1960 zählte Österreich noch 7 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner, im Jahr 2000 waren es 8 Mio. Bis 2018 ergab sich eine weitere Zunahme um 10% auf 8,8 Mio. Von diesem Zuwachs seit der Jahrhundertwende entfielen nur rund 5% auf Geburtenüberschüsse, der größte Teil waren Wanderungsgewinne.
Weniger Geburten, mehr Sterbefälle
Dementsprechend ist zu erwarten, dass die Geburtenbilanzen, die vorerst noch ausgeglichen sind, bald negativ werden, das bedeutet, dass es dann mehr Sterbefälle als Geburten geben wird. Dennoch wird die Bevölkerungszahl im Jahr 2023 die 9-Millionen-Grenze überschreiten. Auch für die Zeit danach ist ein weiterer Anstieg wahrscheinlich, da die prognostizierten Wanderungsgewinne die Verluste aus der Geburtenbilanz deutlich übertreffen werden.
Bald ein Viertel der Bevölkerung im Ausland geboren
Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung Österreichs wird unter der Annahme fortgesetzter internationaler Zuwanderung künftig weiterhin zunehmen. 2018 lebten im Bundesgebiet 1,71 Mio. Menschen, die nicht in Österreich zur Welt kamen, das sind 19 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bis zum Jahr 2040 steigt ihre Zahl der Prognose zufolge auf 2,22 Mio. oder plus 30 Prozent, bis 2080 auf 2,67 Mio. oder plus 56 Prozent gegenüber 2018. Der Anteil der nicht in Österreich geborenen Personen wächst somit bis 2040 auf 24 Prozent und bis 2080 auf 27 Prozent.
Wien wächst am stärksten...
Das prognostizierte insgesamt starke Bevölkerungswachstum Österreichs in den nächsten Jahrzehnten wird sich regional sehr unterschiedlich verteilen. Überdurchschnittlich starkes Wachstum ist in Wien zu erwarten. Die Bundeshauptstadt wird im Jahr 2028, wie zuletzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die 2-Millionen-Marke überschreiten. Neben Wien wird auch für Niederösterreich, das Burgenland und Oberösterreich ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum prognostiziert.
... Kärnten hohe Bevölkerungsverluste
Hohe Bevölkerungsverluste werden dagegen für Kärnten erwartet, wodurch die Einwohnerzahl ab 2021 hinter die von Salzburg zurückfallen wird. Ebenso liegen die Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg und die Steiermark unter dem Bundesschnitt.
Alle Bundesländer im Überblick
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