Familien-Kolumne
Papa und die parallelen Buben – Ha Ha Ha
WIEN. Die parallelen Buben sind in der Witzephase – die neben der Pubertät schwierigste Zeit. Nicht im Leben der Heranwachsenden, aber der Eltern. In diesem, mit dem 8. Lebensjahr einsetzenden Kindheitsabschnitt ist der Nachwuchs bemüht, witzig zu sein. Bis dahin sorgen sie eher mit Drolligkeit oder unbeabsichtigten Wortkreationen für Erheiterung, in der Witzephase wollen sie aber endlich absichtlich lustig sein. Weil man dafür ein gewisses Maß an Timing und Lebenserfahrung braucht, fällt der Unterhaltungswert des Dargebotenen aber dürftig aus. Zusammenhänge fehlen genauso wie Pointen, Begriffe werden verwechselt, handelnde Personen durcheinandergebracht. Inhalte werden oft nicht verstanden und einfach unreflektiert wiedergegeben, was eher zu Ratlosigkeit führt.
Trotzdem brechen Erwachsene in gezwungenes Gelächter aus, man möchte den Nachwuchs ja nicht enttäuschen. Doch Vorsicht! Damit eröffnet man einen Teufelskreis! Denn andere zum Lachen bringen macht süchtig. Mit Schrecken erinnere ich mich daran zurück, dass ich meiner mittlerweile 18-jährigen Tochter in der Witzephase ein Witzebuch gekauft habe. Fortan musste ich für viele Monate langbärtige Witze auf Volksschulniveau ertragen, und wenn ich nicht wiehernd gelacht habe, wurde ich mehrfach gefragt ob ich den Witz eh kapiert hab. Wenigstens das ist den parallelen Buben wurscht, denn sie haben sich gegenseitig als dankbares Publikum.
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