Odyssee durch Wien
Polizei findet abgängigen Demenzkranken mit Trick
Nach einem abgängigen 79-jährigen, demenzkranken Mann, der mit einem Pkw ziellos durch Wien irrte, suchte die Polizei. Um seinen Standort zu ermitteln, fiel den findigen Beamten etwas Besonderes ein.
WIEN. Mit einem kniffligen Fall hatte es die Polizei im vergangenen April zu tun. Weil ein älterer Herr, der an einer Demenzerkrankung leidet, nicht nach Hause gekommen war und nirgendwo auffindbar war, wandte sich seine verzweifelte Lebensgefährtin an die Exekutive.
Schon hier zeigten sich erste Schwierigkeiten – die Frau sprach nur Ungarisch. Daher wurde die Tochter, die Englisch sprach, kontaktiert und als Übersetzerin eingesetzt. Diese stellte der Polizei den Sachverhalt dar und gab ihr auch die Nummer ihres Vaters.
Die Beamten versuchten mehrere Male, den 79-Jährigen telefonisch zu erreichten. Irgendwann klappte es dann auch und der Mann hob ab. Was die Polizei aus dem nachfolgenden Gespräch – auch er sprach nur Ungarisch und war zudem panisch – herausnehmen konnte: Der Abgängige war gerade mit dem Pkw unterwegs und streifte ziellos umher.
Polizei mit zündender Idee
Die Polizisten redeten dem Mann daraufhin gut zu und baten ihn, sich einzuparken und ihnen den Straßennamen zu nennen, was jedoch nicht gelang. Um den ungefähren Standort des Mannes zu ermitteln, ließen sich die findigen Beamten dann etwas Besonderes einfallen. Sie baten den Pensionisten, solange zu hupen, bis jemand auf ihn aufmerksam wird.
Der Plan ging auf – nach einiger Zeit meldete sich ein anderer Mann bei der Polizei, der sich über den Hupenlärm beschwerte. Dieser konnte auch den exakten Standort des dementen 79-Jährigen nennen. Der Abgängige hatte tatsächlich eine Irrfahrt hinter sich und befand sich momentan in der Wlassakstraße in Hietzing.
Die Odyssee des Mannes fand schließlich ein Ende, als ihn Polizisten wohlbehalten nach Hause zu seiner überglücklichen Lebensgefährtin brachten. Die in Ungarn lebende Tochter sicherte zudem zu, nach Österreich zu kommen und sich einstweilen um ihre betagten Eltern zu kümmern.
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