Wiener Mindestsicherung
Rückgang bei Familien und Frauen im Vorjahr
Vor allem Paare mit bis zu drei Kindern schafften im vergangenen Jahr den Ausstieg aus der Mindestsicherung. Wegen der steigenden Zahl der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten stieg die Zahl bei Alleinerziehenden.
WIEN. Die Anzahl der Beziehenden von Wiener Mindestsicherung hat sich im Vorjahr im Vergleich zum Jahr 2020 nahezu nicht verändert. 2021 waren es 135.649 Personen und gegenüber 2020 sank die Zahl um weniger als ein Prozent. Ein Rückgang wurde bei Familien mit bis zu drei Kindern und jungen Frauen verzeichnet, während bei den Alleinerziehenden die Zahl der Anträge stieg. Das teilten der zuständige Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Agnes Berlakovich, Leiterin der MA 40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) am Freitag mit.
"Das Wiener Mindestsicherungsmodell als letztes soziales Netz ist aktuell wichtiger denn je", sagte Hacker und meinte, dass die Stadt Wien damit eine Vorreiterposition in Österreich übernimmt. "Mit Maßnahmen wie der Wiener Jugendunterstützung und dem Woman Empowerment für alleinerziehende Mütter schaffen wir Perspektiven für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind", fügte der Stadtrat hinzu.
Im Durchschnitt neun Bezugsmonate
Vor allem Paare mit bis zu drei Kindern schafften 2021 den Ausstieg aus der Mindestsicherung. Bei Paaren mit einem Kind waren es zehn Prozent weniger, mit zwei Kindern sechs. Die Zahl der Alleinerziehenden ist um sechs Prozent gestiegen, u. a. wegen der steigenden Zahl der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten. Die Bezugsdauer erhöhte sich im Durchschnitt auf 9,07 Bezugsmonate.
Eine Bedarfsgemeinschaft hatte im Vorjahr in der Wiener Mindestsicherung durchschnittlich ein monatliches Einkommen in Höhe von 499 Euro zur Verfügung, was 13 Euro weniger als 2020 ist. Das monatliche Einkommen können aus der Erwerbstätigkeit, vom AMS oder der Pension kommen. Die Leistungshöhen stiegen um drei Euro und insgesamt erhalten Bedarfsgemeinschaften im Durchschnitt 730 Euro pro Monat aus der Mindestsicherung.
Unterstützung für 200.000 Personen
Aufgrund der aktuell steigenden Energiepreise hat die Stadt Wien im Rahmen der Energieunterstützung ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, von dem über eine Million Wienerinnen und Wiener profitieren können. Mehr als 200.000 Mindestsicherungsbezieherinnen und -bezieher sowie Arbeitslose und Notstandshilfebezieher haben von der Stadt eine Direktanweisung in Höhe von 200 Euro erhalten. Für Alleinerziehende gab es einen Zuschlag von 100 Euro.
"In diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, besonders betroffene Menschen mit maßgeschneiderten Angeboten zu unterstützen. Mit dem U25 können wir Jugendliche und junge Erwachsene gezielt und bedarfsgerecht an den Arbeitsmarkt heranführen", sagte Neos-Sozialsprecher Jörg Konrad.
Mehr Statistik der Wiener Mindestsicherung für das Jahr 2021 findest du hier.
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