Rundes Jubiläum für den Flohmarkt am Naschmarkt
Seit 40 Jahren begeistert der Naschmarkt-Flohmarkt seine Besucher mit Waren aus aller Herren Länder. Von alten Porzellanpuppen über Bücher und alltägliche Gebrauchsgegenstände bis hin zu so mancher Antiquität bietet diese Institution einfach alles, was das Sammlerherz begehrt. Am Samstag, 16. September, steigt ein großes Jubiläumsfest.
WIEN. Der Naschmarkt-Flohmarkt ist eine Kuriositätenschau der Charaktere, ein Trödelmarkt für Sammler, aber auch ein Tummelplatz für all jene, die nach Dingen suchen, die man schon seit Jahrzehnten in keinem Laden mehr findet. Und eine Einkunftsquelle für Freizeithändler oder auch professionelle Anbieter, die jeden Samstag frühmorgens ihre Waren an den mehr als 400 Ständen feilbieten.
Es wird gehandelt und gefeilscht, was das Zeug hält, und so manche kleine Kostbarkeit wechselt ihren Besitzer. Michael "der Russe", seit 32 Jahren fixer Bestandteil des Flohmarkts, hat es sich auf seinem Klappstuhl bequem gemacht und wartet entspannt auf seine Kunden. „Jeder Samstag ist ein Fest für mich, ich halte nichts von Marktschreierei, vielmehr lasse ich die Leute in meinem Angebot wühlen und nur, wenn sie etwas wissen wollen, stehe ich zur Verfügung“, so der Tenor des immer am selben Platz zu findenden Standlers.
Zwischen Kleiderbergen, Kunstgegenständen und Geschirr bahnt man sich seinen Weg durch die eng aneinandergereihten, oftmals sehr liebevoll gestalteten Marktstände. Ein solches Prachtexemplar nennt Herr Gablonzer sein Eigen. Er verkauft alten tschechischen Christbaumschmuck und aus demselben Glas eigenhändig hergestellte Bijouterie. „Meine Händler aus dem Nachbarland kaufen mittlerweile schon wieder das eine oder andere Einzelstück zurück, um es auf den dortigen Märkten anzubieten", erzählt er stolz. Schließlich kauft und sammelt er selbst schon seit Jahrzehnten.
Die Welt der Bücher
Ein kurzer Stopp beim alten Würstelstandsalettl macht die Sommerhitze erträglicher und ein paar Schritte weiter hat sich Richard mit seinem Literaturstand niedergelassen. Schon nach einigen Worten bemerkt man den Philosophen in ihm, kaum ein Buch, über das er nichts zu berichten weiß. Ein belesener, sympathischer, älterer Herr, der es sich in seinem Büchermeer bequem gemacht hat. „Ist mir jemand unsympathisch, verkaufe ich ihm auch nichts“, so seine knappe Antwort auf die Frage, welches Klientel er denn so anspreche.
Dazwischen das Klirren von zerbrochenem Hausrat, die Rufe „Billiger, billiger, billiger – nur ein Euro das Stück“, gepaart mit einem bunten Gewirr an Menschen, die mit der Intention, "nur schauen zu wollen", schließlich doch das eine oder andere Stück nach Hause tragen.
Wahrscheinlich ist es genau diese Mischung aus Skurrilität, urigen Typen und außergewöhnlichem Sammelsurium, die die Atmosphäre dieses einmal wöchentlich stattfindenden Spektakels ausmacht.
Jubiläumsfest am 16. September
Am Samstag, 16. September, lädt der Wiener Altwarenhandel zum großen Jubiläumsfest. Von 10 bis 18 Uhr gibt es nicht nur Musik und Vintage-Mode am Laufsteg, sondern es verkaufen auch Promi-Überraschungsgäste Altwaren zugunsten der Rote Nasen Clowndoctors. Bei Schlechtwetter findet das Fest am 23. September statt.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.