Leseförderung
So klappt es mit dem Spaß am Lesen

- Kinder sollen den Spaß am Lesen entdecken.
- Foto: Ben White/unsplash.com
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
24 Prozent der Pflichtschulabsolventen können nur mangelhaft lesen. Kathrin-Theresa Madl will das ändern.
WIEN. Kathrin-Theresa Madl ist Geschäftsführerin des Verlags Jungösterreich. Mit Zeitschriften wie "Spatzenpost", "Lux" oder "JÖ" will sie Kindern den Spaß am Lesen vermitteln.
Laut einer Studie können 24 Prozent der Jugendlichen nach ihrem Pflichtschulabschluss nur mangelhaft lesen. Woran liegt das?
KATHRIN-THERESA MADL: Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der großen Herausforderung, dass sie ihren Unterricht an die Entwicklungsstände ihrer Schülerinnen und Schüler und gleichzeitig an die Anforderung des Curriculums anpassen müssen. Das muss auf sehr differenzierte Art und Weise geschehen und hier braucht es Unterstützung.
Wie haben Sie als Verlag auf diese Studie reagiert?
Um Lehrerinnen und Lehrer zu unterstützen, haben wir in unser Zeitschriftenangebot im Sinne der Leseerziehung ein aufbauendes Leseförderprogramm eingebaut. Dieses wurde gemeinsam mit der Schweizer Leseforscherin Andrea Bertschi-Kaufmann ausgearbeitet und basiert auf drei Säulen: Lesen trainieren, Lesemotivation aufbauen und einen Zugang zu Sprache und Literatur vermitteln.

- Kathrin-Theresa Madl leitet den Verlag Jungösterreich.
- Foto: Verlag Jungösterreich
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
Gibt es ein konkretes Beispiel?
Im aktuellen "Lux", der Schülerzeitschrift für die dritte und vierte Klasse Volksschule, gibt es die Rubrik „Natur und Technik“. Darin bieten wir eine Übung zur Aufbereitung eines Textes, in der Kinder schwierige Wörter – wie Symbiose – zunächst lesen und verstehen lernen, bevor sie sich an die Lektüre wagen.
Ist es alleine die Aufgabe der Schulen, Leselust zu vermitteln?
In meinen Augen nicht. Vor allem Eltern können bei der Leseerziehung entscheidend Einfluss nehmen. Das Leseklima in der Familie wirkt sich auf das Leseverhalten des Kindes aus. So vermitteln beispielsweise das Vorlesen und das gemeinsame Lesen in vertrauter Umgebung das Gefühl von Geborgenheit – diese positive Selbsterfahrung ist für Kinder wichtig.
Wie kann man bei Kindern die Leselust wecken?
Ich glaube, Erwachsene müssen sich auf die Lebenswelt der Kinder einlassen. Man kann Kinder nicht nur mit klassischer Kinderliteratur und höherer Literatur gewinnen, sondern auch mit Comics, Witzebüchern oder einfachen Sachbüchern. Mit Bastelanleitungen oder Kochrezepten werden Kinder nach der Mühe des Lesens mit etwas Schönem oder Köstlichem erfreut. Auch Computerspiele sind durchaus sinnvoll. Kinder lesen dabei Anleitungen, Regeln und Chats –teils sogar auf Englisch. Manche steigen darüber hinaus ins Coding ein, was wiederum das Lesen einer anderen Sprache bedeutet. Ich bin davon überzeugt: Wer einmal gerne liest, wird sich auch auf anderes einlassen.


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