Krötenwanderung in Wien
Umweltschützer starten ihren Rettungseinsatz

- Einschulung am Zaun: Der VGT hilft mit vielen Ehrenamtlichen den Amphibien über die Straße.
- Foto: Verein gegen Tierfabriken (VGT)
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Der jüngste Regen ist Startschuss für die diesjährige Krötenwanderung. In einigen Bezirken kriechen die Amphibien wieder über stark befahrene Straßen zu ihren Laichgründen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) startet deshalb sein diesjähriges Amphibienschutzprojekt.
WIEN. Der März war bisher viel zu trocken: Diese Feststellung der Meteorologen betrifft auch Kröten, Frösche, Feuersalamander und Molche - schließlich brauchen Amphibien genügend Feuchtigkeit, um die Wanderung zu ihren Laichgründen zu starten.
Mit den Regenfällen von gestern Nacht hat in Wien die Amphibienwanderung eingesetzt. Zahlreiche Kröten, Frösche, Feuersalamander und Molche haben sich vom Winterquartier auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Dabei müssen sie oft Straßen überqueren, was die meisten Tiere nicht überleben.
Start der Rettungsaktion
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) startet deshalb mit seiner Rettungsaktion: An der Amundsenstraße in Hernals etwa unterstützen die Umweltschützer die Kriechtiere mit dem "Amphibienschutzprojekt Hanlsteich". In Kooperation mit der MA 22 – Umweltschutz wurde bereits im Februar ein 600 Meter langer Schutzzaun errichtet, der täglich zweimal von freiwilligen Tierschützerinnen und Tierschützern betreut wird.

- Der VGT appelliert an alle Autofahrer, ab Einbruch der Dunkelheit das Tempo deutlich zu drosseln. Die grünen Verkehrsschilder sind auf Strecken aufgestellt, wo viele Tiere die Straße kreuzen - die meisten werden dabei überfahren.
- Foto: Verein gegen Tierfabriken (VGT)
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Die Amphibien stoßen dabei am Zaun an und fallen in insgesamt 70 Kübel hinein, die entlang des Zauns eingegraben sind. Die Helfer sammeln die Tiere dann aus den Kübeln ein und bringen sie sicher über die Straße. Diese Hilfsleistung für die Tiere wird bis einschließlich Mai stattfinden, und zwar täglich einmal vor und einmal nach Sonnenuntergang.
Die Stadt hilft mit
Heidi Lacroix ist die Leiterin des Amphibienschutzprojekts beim VGT: "Wir freuen uns sehr, dass wir auch heuer mit Unterstützung der Stadt Wien dieses wichtige und sinnvolle Projekt umsetzen können. Tausende Tiere konnten wir in den letzten Jahren vor dem Überfahrenwerden retten."

- Mit den Regenfällen von gestern Nacht hat die Wanderung der Amphibien zu den Laichgewässern voll eingesetzt. Die Tiere - hier zwei Springfrösche - fallen in Kübel und werden von den Helfern sicher über die Straße gebracht.
- Foto: Verein gegen Tierfabriken (VGT)
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Doch auch in der Penzinger Mauerbachstraße, in der Rosentalgasse und am Schottenhof sowie in der Leopoldstädter Aspernallee, auf der Simmeringer Haide und der Wildpretstraße, Oriongasse, Kaiserebersdorfer Straße und Zinnergasse im 11. Bezirk und am Floridsdorfer Bisamberg und in der Donaufelder Straße ist jetzt ganz besondere Vorsicht geboten.
Autofahrer sind angehalten, besonders jetzt auf die grünen Verkehrsschilder für Kröten zu achten und die Geschwindigkeit in den Abend- und Nachtstunden deutlich zu reduzieren - insbesondere bei Regen. Schließlich gelten die Amphibienarten in ganz Österreich allesamt als gefährdet, dazu setzen Klimawandel und kontinuierliche Zerstörung des Lebensraums den Tieren auch arg zu. "Wir haben ein hoch motiviertes Team, das sich auf die Arbeit am Zaun und die Amphibienhilfe freut", so Lacroix. "Jedes Leben ist wertvoll!"
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