Tierischer Nachwuchs
Waldrapp-Küken im Tiergarten Schönbrunn eingezogen
Große Freude im Tiergarten Schönbrunn: 32 Waldrapp-Küken aus dem Tierpark Rosegg in Kärnten sind nach Wien übersiedelt.
WIEN. Die kleinen Waldrappe, darunter Peppino, Pinella und Werner, werden von den beiden Ziehmüttern Helena Wehner und Lisa Kern neben der Waldrapp-Voliere mit der Hand aufgezogen. Und das erfordert viel Einsatz von den beiden Frauen. Die Küken müssen täglich zwischen 7 und 21 regelmäßig gefüttert werden.
"Wir beschäftigen uns auch zwischen den Fütterungen so viel wie möglich mit den Jungvögeln. So bauen wir eine enge Beziehung zu den Küken auf und sie werden auf uns als Bezugspersonen geprägt. Das ist entscheidend, damit sie uns später folgen“, erklärt Helena Wehner, die bereits zum dritten Mal Waldrapp-Ziehmutter ist.
Vom Bodensee in die Toskana
Wenn der älteste Jungvogel etwa 35 Tage alt ist, werden die Vögel zum Flugtraining an den Bodensee gebracht, wo später auch ihr Brutgebiet sein wird. Im August fliegen die Ziehmütter in Ultraleicht-Fluggeräten mit ihren Schützlingen in ihr Winterquartier in der Toskana. Wenn sie in zwei bis drei Jahren erwachsen sind, finden die Vögel alleine den Weg zurück in ihr Brutgebiet.
Waldrapp war schon ausgerottet
„Der Waldrapp wurde vor rund 400 Jahren in Europa ausgerottet. Seine Wiederansiedlung zählt zu den spannendsten Artenschutzprojekten schlechthin. Der Tiergarten Schönbrunn ist seit mittlerweile 20 Jahren an der Rettung dieser stark gefährdeten Vogelart beteiligt und hat Anfang 2022 die Leitung eines EU geförderten LIFE Projekts übernommen“, so Projektadministrator Bernhard Gönner.
Mittlerweile leben wieder rund 200 Waldrappe in Mitteleuropa. Ziel ist, die Population zu vergrößern, damit diese Tierart künftig wieder eigenständig überleben kann.
Video: Tiergarten Schönbrunn
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