Krankenhäuser in Wien
Was das Wiener "Spitalskonzept 2030" für die Bezirke bedeutet
Was bedeutet das "Spitalskonzept 2030" für den Bezirk? Wir klären auf – von Notaufnahme bis Psychiatrie.
WIEN. Erste Hilfe für Wiens Krankenhäuser: Das soll das "Spitalskonzept 2030" sein. Statt breitem medizinischen Angebot in allen Spitälern sollen in einzelnen Häusern Zentren für Fachgebiete entstehen. Was das künftig für die einzelnen Wiener Bezirke bedeutet? Wir haben alle Infos.
Die wichtigsten Fragen zum "Spitalskonzept 2030" im Überblick
• Welches Spital ist für mich zuständig?
Künftig gibt’s drei Regionen für medizinische Versorgung in Wien.
Die Region Nord/Ost umfasst die Bezirke 2, 9, 19, 20, 21 und 22; die Region Süd die Bezirke 1, 3, 4, 6, 10, 11 und 23; die Region West die Bezirke 5, 7, 8, 12, 13, 14, 15, 16, 17 und 18.
Pro Region werden zwei "Partnerspitäler" ihr Angebot aufeinander abstimmen: in der Region Nord/Ost das Donauspital und das Krankenhaus Nord; in der Region Süd die Krankenanstalt Rudolfstiftung und das Kaiser-Franz-Josef-Spital; in der Region West das Wilhelminenspital und das Krankenhaus Hietzing. Weiterhin zuständig für alle Bezirke bleibt das AKH mit seinem derzeitigen Leistungsangebot.
• Was haben alle sechs Schwerpunktspitäler gemein?
Erweiterte Grundversorgung, eine zentrale Notaufnahme und ein Zentrum für Innere Medizin.
• Worin unterscheiden sie sich?
Entstehen sollen künftig "Kompetenzzentren" in den Spitälern: interdisziplinäre – hier wird fächerübergreifend zusammengearbeitet – und monodisziplinäre mit hoher Expertise in einem bestimmten Fach. Wo und wann diese entstehen, ist aber noch nicht geklärt, "da laufend evaluiert und auf neue Entwicklungen in den Planungen eingegangen wird", heißt es vom Wiener KAV (Krankenanstaltenverbund).
Fix ist aber eines: In jeder Region wird es ein Herz-Gefäß- und ein onkologisches Zentrum geben. Highlight der Region Nord-Ost – entweder im Donauspital oder im Krankenhaus Nord – wird das Ortho-Trauma-Zentrum sein; jenes der Region Süd – entweder in der Rudolfstiftung oder im Kaiser-Franz-Josef-Spital – die dermatologische Versorgung; jenes der Region West – entweder im Wilhelminenspital oder Krankenhaus Hietzing – das Ortho-Trauma-Zentrum.
• An welches Spital wendet man sich im Notfall?
Ans näheste – eine Notaufnahme ist überall und auch am Wochenende verfügbar. Wird jemand von der Rettung ins Spital gebracht, wird diese berücksichtigen, welches Spital mit welchem Schwerpunkt am besten helfen könnte.
• Gibt’s Ausnahmen bei Herzinfarkt-Versorgung per Rettung?
Hier hat jedes Spital fixe Tage, an denen es angefahren wird: Montag Rudolfstiftung, Dienstag SMZ Ost, Mittwoch Krankenhaus Hietzing, Donnerstag Wilhelminenspital, Freitag Hanusch-Krankenhaus, Samstag und Sonntag AKH.
• Wie sieht es mit der psychischen Gesundheit aus?
Je Region wird es zwei Standorte mit stationärem Angebot geben und pro Krankenhaus mindestens ein Ambulatorium mit tagesklinischem Angebot. In der Region West im Krankenhaus Hietzing etwa wurde Anfang des Jahres die Kinder- und Jugendpsychiatrie um 15 auf 43 Betten aufgestockt. Das AKH wird aus dieser Versorgungslogik ausgenommen und soll sich künftig um Spezialfälle kümmern.
Zur Sache: Spitalskonzept 2030
Für das "Spitalskonzept 2030" setzte man im März 2011 erste Schritte: Damals präsentierte SPÖ-Sozialstadträtin Sonja Wehsely die Änderungen. Weniger Häuser mit medizinischen Zentren entsprechen "dem internationalen Trend", so der KAV.
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