Bräuche
Was Wiener am Gründonnerstag und kurz vor Ostern machen

Den Anfang der sogenannten Karwoche ("Kar" leitet sich vom althochdeutschen Wort "Kara" für "Klage" ab) markiert der Palmsonntag. Danach kommt Gründonnerstag. | Foto: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com
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  • Den Anfang der sogenannten Karwoche ("Kar" leitet sich vom althochdeutschen Wort "Kara" für "Klage" ab) markiert der Palmsonntag. Danach kommt Gründonnerstag.
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Warum wird der Donnerstag vor dem Ostersonntag als "grün" bezeichnet? Warum wird es am Karfreitag still? Und was sind "Ratschenbuam"? MeinBezirk.at gibt alle Antworten kurz vor dem Ostersonntag.

WIEN. Sieben Tage vor dem wichtigsten Fest des Christentums beginnt am Palmsonntag die sogenannte Karwoche. "Kar" leitet sich vom althochdeutschen Wort "Kar" für "Klage" ab. Am Palmsonntag erinnert man an den Tag, an dem die Anhänger von Jesus dessen Einzug in Jerusalem feierten, wo er mit Palmwedeln gehuldigt worden sein soll.

Nachdem am Palmsonntag Palmbuschen und Ähnliches mit Weihwasser gesegnet und in der kirchlichen Prozession mitgetragen werden, steht am Gründonnerstag alles im Zeichen des letzten Abendmahls und das wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert. Personen, die zuvor aus der Kirche ausgeschlossen waren, dürfen an dem kirchlichen Feiertag ihre Buße ablegen, Vergebung erlangen und wieder die Kommunion empfangen.

Büßen und Fußwaschung

An dem Tag essen viele Christinnen und Christen grünes Essen – der Klassiker ist Spinat. Doch als "grün" wird der Tag nicht deswegen bezeichnet. Das heutige "Grün" wurde vom Wort "gronan" abgeleitet, was übersetzt "weinen" bedeutet. Auch gibt es die Theorie, dass es vom Wort "greinen" kommt, was "büßen" bedeutet. 

Am Gründonnerstag essen viele Christen grünes Essen - der Klassiker ist hier Spinat. Doch als "grün" wird der Tag nicht deswegen bezeichnet.  | Foto: Louis Hansel/Unsplash
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Gründonnerstag ist auch für die rituelle Fußwaschung bekannt. Denn Jesus soll am Tag des letzten Abendmahls seinen Jüngern eine Fußwäsche gegeben haben. Damit wollte er zeigen, dass der Dienst am Menschen ihm das Wichtigste sei, auch wenn es sich um "niedere" Aufgaben handle. Heutzutage waschen noch immer Priester, Bischöfe und auch der Papst ausgewählten Personen an diesem Tag die Füße. Am Abend des Gründonnerstags erklingen bei der Messe dann zum letzten Mal Glocken und Orgeln, bevor sie bis zum Ostermorgen stillbleiben.

"Ratschenbuam" und Segnung

Am Tag danach, zu Karfreitag, gedenkt das Christentum dem Leiden von Jesus auf dem Kreuzweg und seinem Tod am Kreuz. Den ganzen Tag wird in der katholischen Kirche streng gefastet. Da die Kircheninstrumente still bleiben, wird er auch als "stiller Freitag" bezeichnet. Statt den Glocken kommen die "Ratschenbuam". Ratschen sind Holzinstrumente, die durchs Drehen einen lauten und knatternden Ton machen. In ländlichen Gegenden ziehen Kinder dann mit Trommelratschen durch den Ort, sagen Sprüche auf und singen Lieder, begleitet durch den Ton ihrer Ratschen.

Überall in Österreich, so auch in Wien, ist das Färben der Ostereier eine Tradition und hat ihren Ursprung im 12. oder 13. Jahrhundert. | Foto: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
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Still ist auch der Karsamstag, der Tag der Grabesruhe. Christen gedenken des Absteigens von Jesus in die Unterwelt. Am Tag vor dem Ostersonntag ist der Brauch der österlichen Speisensegnung weit verbreitet. Der Brauch wird umgangssprachlich als "Fleischweihe" oder "Speiseweihe" bezeichnet. Christen segnen Speisen für das Ostermahl bzw. für das Osterfrühstück.

Die Segnung von Speisen ist ein Symbol für neues Leben und wird, je nach Region, im Verlauf des Tages, nach der Osternachtliturgie oder nach der Ostersonntagliturgie vorgenommen. Die Zeit des Trauerns und des Fastens ist vorbei und durch diese Segnung wird symbolhaft eine Verbindung von altartisch und häuslichem Tisch hergestellt.

Wienerinnen und Wiener segnen oft Fleisch bzw. Schinken, Brot, Eier, Kren und Salz. Das Brot ist weiß und gesüßt und soll an das Weizenkorn Christus erinnern. Die Eier sind das Symbol für das Leben überhaupt, Kren und andere Kräuter erinnern an das jüdische Paschafest, an dem auch Bitterkräuter gegessen werden. Christinnen und Christen werden als "Salz der Erde" genannt und Salz wird eben ein wichtiges Würz-, Konservier- und Lebensmittel.

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