Nach StRH-Bericht
Wiener Feuerwehr "unglücklich" über Formulierungen
Der Stadtrechnungshof kritisierte in einem Prüfbericht eine hohe Anzahl an "nicht angenommenen Notrufen" bei der Wiener Berufsfeuerwehr. Diese sieht die Formulierung "unglücklich", nimmt den Bericht trotzdem ernst und kündigt Maßnahmen.
WIEN. Am Donnerstag, 2. März, wurde der Bericht zur Prüfung der von der MA 68 (Feuerwehr und Katastrophenschutz) betriebenen Nachrichtenzentrale vom Stadtrechnungshof (StRH) Wien veröffentlicht. Der Fokus lag auf der Betrachtung der Annahmezeiten bei Notrufen.
Eine Auswertung aus dem Zeitraum April bis August vergangenen Jahres zeigte, dass die durchschnittliche Annahmezeit für Notrufe bei rund sechs Sekunden lag. Allerdings kam es laut Analysen des StRH Wien zu einer hohen Anzahl an "nicht angenommenen Notrufen" sowie insbesondere in den anrufschwachen Nachtstunden zu höheren Wartezeiten bei der Entgegennahme der Notrufe. Die BezirksZeitung berichtete:
Laut dem Bericht wurden 13 Prozent der Notrufe – an der Zahl 4.461 - im besagten Zeitraum "nicht entgegengenommen". Auch wenn die MA 68 laut dem Bericht angegeben hat, dass es immer wieder vorkäme, dass Anrufende die Notrufnummer wählten und innerhalb einer Sekunde das Telefonat beendet, benutzte der Stadt-RH die Formulierung "nicht entgegengenommene Notrufe".
Im Gespräch mit der BezirksZeitung sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler, dass man "unglücklich" sei über diese Formulierungen. Bei diesen Anrufen handelt es sich um nicht zustande gekommenen Anrufe, weil in den meisten Fällen die Menschen überhaupt die Feuerwehr nicht wählen wollten. Vermutlich sind es "Pocket Calls", also versehentlich gewählte Notrufe, während sich das Telefon in der Tasche oder Hosentasche befand.
Bericht wird ernst genommen
Trotzdem nimmt die MA 68 den Stadt-RH-Bericht ernst und will in einem Evaluierungsprozess schauen, was man ändern kann. Feiler kündigte einen Beobachtungszeitraum von einem Jahr, nachdem man bestimmte Daten bekommen kann, um die mögliche Problematik zu prüfen. Dann werde man sich auch bestimmte Peaks anschauen und die Situation evaluieren.
"In den vergangenen drei Jahren gab es fast 100.000 Notrufe und dabei nur eine Beschwerde", so Feiler. "Wir fühlen uns gut aufgestellt", fügte er hinzu. Während es 2021 mehr als 38.000Notrufe gab, war die Anzahl der Notrufe im vergangenen Jahr "in dieser Größenordnung". Jedoch sind konkrete Zahlen noch nicht bekannt.
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