Selbstgemacht
Wiener Künstler Heller soll Basquiat-Rahmen gefälscht haben

Einem "Falter"-Bericht zufolge soll Andre Heller einen selbstgebastelten Rahmen für das des US-amerikanischen Künstlers Jean-Michel Basquiat ausgegeben und verkauft haben. | Foto: Online Redaktion Niederösterreich
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Einem Medienbericht zufolge soll André Heller einen selbstgebastelten Rahmen für das Werk des Starkünstlers Jean-Michel Basquiat ausgegeben und verkauft haben. Laut dem Wiener Allround-Künstler ein "kindischer Streich". Auch die Kunstgalerie dementiert einige Behauptungen.

WIEN. Kunstwerke des jung verstorbenen US-amerikanischen Starkünstlers Jean-Michel Basquiat (1960 – 1988) erzielen astronomische Preise am Kunstmarkt. Das bis dato teuerste wechselte 2017 für 110,5 Millionen US-Dollar den Besitzer.

Ein anderes Kunstwerk – ein angeblich 1987 von Basquiat erschaffener, skulpturaler Bilderrahmen – verkaufte der Wiener Universalkünstler André Heller 2017 über die Wiener Kunstgalerie "Wienerroither & Kohlbacher" auf der New Yorker Kunstmesse "Tefaf" für 800.000 Euro. 

Aus Skizzen, Nägeln und Besenstiel gebastelt

Wie die Wochenzeitung "Falter" berichtete (Paywall), soll es sich bei dem verkauften Basquiat-Rahmen um eine Fälschung gehandelt haben – angefertigt von Heller selbst, der den Rahmen aus Nägeln und Teile eines Besenstiels gebastelt haben soll. In diesen hängte er eine 1990 in New York erworbene echte Porträtzeichnung Basquiats mit dem Titel "Untitled" aus 1983. Außerdem zerschnipselte er Skizzen, die er 1987 von Basquiat erhalten hatte. Rund 25 davon wurden in den Rahmen auf Holzleisten geklebt und mit roter Farbe verbunden.

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Die oben erwähnte Wiener Galerie soll laut "Falter" die Zeichnung in New York schließlich für zwei Millionen, den Rahmen für drei Millionen Euro zum Verkauf angeboten haben. Zunächst fand sich kein Käufer. Doch dann erwarb der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst die Zeichnung, während der Rahmen an Heller zurückging – bis der Kunde 2018 dann doch auch den gefälschten Rahmen kaufte, laut dem Bericht für 800.000 Euro. Im Kaufvertrag soll es geheißen haben, dass es kein Echtheitszertifikat gibt.

Heller kaufte Rahmen wieder zurück

Heller gab gegenüber dem "Falter" an, er wollte mit dem gefälschten Rahmen den Kunsthistoriker und Kurator Dieter Buchhart hereinlegen, der Zeichnung und Rahmen damals für echt erklärt hatte. "Buchhart erweckte den Eindruck, als wäre er der beste Basquiat-Kenner auf dem Planeten. Nachdem er mich und alle anderen niedergeredet hatte mit dem, was er über Basquiat weiß, kam der Tag, an dem ich ihn testen wollte", so Heller.

"Retrospektiv betrachtet, ist das Ganze erstens ein kindischer Streich. Zweitens ist es naturgemäß eine Angeberei. Und drittens ist es eine dumme Mischung aus Dichtung und Wahrheit. Ein Privatmärchen eben", gab er gegenüber dem "Falter" zu. "Ich bin ein vom Glück gesegneter Mensch und bringe mich doch nicht durch einen Fälschungsvorwurf in Gefahr", meinte Heller. Den Rahmen hat er demnach mittlerweile wieder zurückgekauft.

Heller weist Teile des Falter-Artikels zurück

In einem späteren Gespräch mit dem "Kurier.at" (Paywall) wies Heller jedoch weite Teile des "Falter"-Artikels als "unwahr" entschieden zurück. Auch der Galerist Alois Wienerroither widerspricht laut der Tageszeitung.

Die Behauptung, dass der Rahmen zu einem inoffiziellen Preis von drei Millionen Dollar und die Zeichnung für zwei Millionen angeboten wurden, stimme nicht. Und: "Tatsache war immer, dass die Zeichnungen von Basquiat stammten. Das ist fotografisch dokumentiert", so Wienerroither.

Galerie dementiert Behauptungen

Gegenüber der BezirksZeitung stellte die Galerie "Wienerroither & Kohlbacher" weitere Fehler im Medienbericht fest. So sei der im "Falter" genannte kolportierte Preis von drei Millionen US-Dollar für den Rahmen nicht richtig. "Der Rahmen wurde von uns immer nur zusammen mit dem Bild ‚Untitled (Head)‘ angeboten, niemals gesondert. Das ist ein abgesichertes Werk von Basquiat", merkt die Galerie an.

In einem späteren Gespräch mit dem "Kurier.at" (Paywall) wies Heller jedoch weite Teile des "Falter"-Artikels als "unwahr" entschieden zurück. | Foto: Stadtsaal Wien
  • In einem späteren Gespräch mit dem "Kurier.at" (Paywall) wies Heller jedoch weite Teile des "Falter"-Artikels als "unwahr" entschieden zurück.
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Zudem sei der Rahmen nicht als "selbständiges Kunstwerk" bzw. als echter "Basquiat – Rahmen" angeboten worden. "Das wäre rechtlich nicht möglich gewesen, weil der Rahmen nicht zertifizierbar war. Eine Zertifizierung war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich", heißt es vonseiten der Galerie. Die Zeichnungen, die auf den Rahmen aufgeklebt sind (es sind Fragmente der Entwürfe von Basquiat's Beitrag für das Riesenrad des ‚Luna-Luna‘ – Projektes) seien jedoch gesicherte Originalzeichnungsfragmente von Basquiat.

Bei der Ausstellung "Boom for Real" im Barbican – Center London wurde "Untitled (Head)" ohne Rahmen ausgestellt. "Der Rahmen ging zurück an Herrn Heller. Wir haben weder die Zeichnung noch den Rahmen verkauft, sondern haben nur den Kontakt vermittelt", heißt es weiter in einem Schreiben an die BezirksZeitung. "Wir haben seit über 25 Jahren immer unsere Sorgfaltspflichten erfüllt", merkt die Galerie zum Schluss an.

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