Wohnstraße: Mehr Sicherheit in der Steinlechnergasse
Die Steinlechnergasse ist seit 13 Jahren Wohnstraße. Viele Autofahrer halten sich noch immer nicht daran.
HIETZING. Am 22. September feierte die Lainzer Jungschar in der Steinlechnergasse ihr erstes Straßenfest. Mitorganisator Martin Baumgartner stand währenddessen mit einer Warnjacke an der Kreuzung mit der Versorgungsheimstraße und wies alle Autofahrer extra auf die Wohnstraße hin. "Alle paar Minuten wollte jemand durch die Wohnstraße. Wären wir nicht dort gestanden, wären auf jeden Fall viel mehr Autos durchgefahren", erklärt Jusstudent Baumgartner.
In einer Wohnstraße ist der Fahrzeugverkehr grundsätzlich verboten, nur das Zu- und Wegfahren ist erlaubt – allerdings im Schritttempo –, während das Durchfahren laut Straßenverkehrsordnung verboten ist. Bereits 2005 wurde die Steinlechnergasse zur Wohnstraße umgewidmet. Anlass dazu war die Initiative einiger Bewohner. Bettina Klaninger war eine von ihnen: "Damals fuhren dauernd Lastwagen viel zu schnell durch, um der Ampelkreuzung bei der Jagdschlossgasse auszuweichen, und gefährdeten damit die Kinder des Kindergartens, des Jungscharheims und der Volksschule."
Auch heute, mehr als ein Jahrzehnt später, halten sich viele nicht an die Regeln der Wohnstraße. Christina Hecher wohnt nicht in der Steinlechnergasse, fährt aber fast täglich mit ihrem Rad gegen die Einbahn nach Hause. "In einer Wohnstraße darf man das. Leider kommen mir oft Autos entgegen, die viel schneller als die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit fahren. Ich mache mir große Sorgen um meine Sicherheit", sagt die Bratschistin. Vor der Tischlerei Gilli in der Steinlechnergasse 2–4 gibt es eine Ladezone. "Leider wird sie oft von Autofahrern zugeparkt, die nicht hier wohnen und etwa beim Spar in der Jagdschlossgasse einkaufen", erklärt der Tischler David Nitsche.
Die Polizei schreitet ein
In der Polizeiinspektion Lainzer Straße kennt man das Problem: "Den Kunden der Hofer-Filiale und den Eltern der Volksschulkinder kann man das Zufahren nicht verbieten. Parken, um in der Jagdschlossgasse einzukaufen, ist aber verboten. Auch die Einhaltung der Schrittgeschwindigkeit werden wir verstärkt überwachen", erklärt man dort.
"Leider wird die Steinlechnergasse nach wie vor mit zu hoher Geschwindigkeit durchfahren", klagt Bettina Klaninger. Sie schlägt vor, die Wohnstraße optisch besser sichtbar zu machen, etwa durch eine Begrünung und eine Umgestaltung der Fahrbahn, wie es bereits im Herbst 2005, wenige Monate nach der Einführung der Wohnstraße, auch schon in einem Antrag der Grünen vorgeschlagen wurde.
Wie es mit der Wohnstraße Steinlechnergasse weitergeht, erklärt Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP): "In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung gab es einen Antrag zur Überprüfung der Verkehrssituation. Dies wird nun in der Mobilitätskommission diskutiert. Die politischen Fraktionen werden dabei von den Fachleuten der Stadt Wien und der Polizei unterstützt. Wir warten das Ergebnis dieses Meinungsbildungsprozesses ab."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.