Trotz Gaskonferenz-Absage
Aktivisten demonstrieren gegen Gaslobby in Wien
Die umstrittene Europäische Gaskonferenz, die Ende März in Wien stattfinden sollte, wurde wie berichtet abgesagt. Klimaaktivisten planen trotzdem einige Demos sowie einen Gipfel gegen die Gaslobby.
WIEN. Vor knapp einem Jahr sorgte die Europäische Gaskonferenz in der Wiener Innenstadt für teils heftige Demonstrationen und Protestaktionen. Die Bilanz der Demos an drei Tagen: 5.500 Einsatzkräfte, 521 Anzeigen, 163 Festnahmen. Bei den Protesten beteiligten sich unterschiedliche Klima-Bewegungen unter dem Bündnis-Namen "BlockGas".
Der Einsatz der Polizei wurde von "Greenpeace" und "Amnesty International" kritisiert, man sprach von einer "unverhältnismäßigen Reaktion". Die Polizei kesselte die Protestler ein, es kam zum Einsatz von Pfefferspray und Einsatzstöcken - siehe Chronologie unten.
Auch heuer war die Europäische Gaskonferenz in Wien geplant, und zwar vom 26. bis 28. März. Doch wie MeinBezirk.at am 14. März als erstes Medium berichtete, sagten die Veranstalter diese ab.
"Ein exklusiver Kreis trifft auf der Gaskonferenz wichtige energie- und klimapolitische Weichenstellungen ohne jegliche demokratische Grundlage und Transparenz", kritisierte Max Hollweg von "Attac", als noch die Absage des Events nicht fix war. Die Initiative "Attac" hält an ihrem Plan dennoch fest und veranstaltet mit weiteren Organisationen der Klimagerechtigkeitsbewegung von 22. bis 24. März den "People´s Summit against the European Gas Conference" im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien, ehemaligem Semperdepot.
Klimabewegungen aus der ganzen Welt
Laut den Veranstaltern werden beim Gipfel gegen die Gaskonferenz etwa 500 Klimaaktivistinnen und -aktivisten aus der ganzen Welt zu Workshops, Diskussionen, Filmvorführungen und Events erwartet. Man wolle gemeinsam die Alternativen zum fossilen Energiesystem diskutieren. Mit dabei sind auch "Don´t Gas Africa", "Fridays For Future" Russland, "Vessel Project", "Texas Campaign for the Environment" und "Beaver Clan".
Außerdem plant man am 27. März zur gleichen Zeit zwei Demos, eine für Fußgänger und eine Raddemo. "Die Gaskonferenz wurde verschoben, diesen Frühling wird es keine Hinterzimmer-Deals in Wien geben! Proteste gehen weiter: gegen alle fossilen Deals, gegen Rekordprofite mit Gas und für eine echte demokratische Energiewende", heißt es von seitens der Bewegung "System Change, not Climate Change" auf X.
Die beiden Demonstrationen starten am Mittwoch um 17 Uhr. Die Fußgänger Demo trifft sich vor dem Marriott Hotel, in dem letztes Jahr die Gaskonferenz stattfand. Die Rad-Demo startet bei der OMV Zentrale.
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