EU-Agentur
Anti-Geldwäschebehörde kommt ins "Village im Dritten"?
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) wirbt heute im EU-Parlament für Wien als Standort der Anti-Geldwäschebehörde der EU. Im Gespräch sind Räumlichkeiten im "Village im Dritten", angeboten werden auch Klimatickets für das Personal sowie ein WU-Masterstudiengang.
WIEN. Seit einiger Zeit kämpft die Stadt Wien gegen andere europäische Großstädte für den Standort-Zuschlag für Anti-Geldwäschebehörde der EU. "Anti Money Laundering Authority" - kurz AMLA - könnte der Bundeshauptstadt bald 50 Millionen Euro bringen. Dabei handelt es sich um die für heuer geplante EU-Anti-Geldwäschebehörde, die noch nach ihrem Standort sucht.
Im Oktober vergangenen Jahres sprach Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Verhandlerin der sozialdemokratischen Fraktion für das Anti-Geldwäschepaket, Evelyn Regner. Die AMLA-Zentrale wäre laut Ludwig "ein großer Nutzen für Wien": 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären beschäftigt, dazu kommen 13,7 Millionen Euro an Steuereinnahmen sowie ein Wertschöpfungseffekt von den oben genannten 50 Millionen Euro. MeinBezirk.at berichtete:
Für Wien als AMLA-Standort kämpft am Dienstag auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). Er bietet Klimatickets für die künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein mietfreies Gebäude. Mit diesen Argumenten will er im EU-Parlament in Brüssel für Wien werben.
"Die neue Anti-Geldwäschebehörde wird für ihre anspruchsvolle Aufgabe die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das beste Umfeld brauchen", wird Brunner in einer Aussendung zitiert. Durch die "langjährige Erfahrung als Standort internationaler Institutionen, die hervorragende Infrastruktur und die hohe Lebensqualität" wäre Wien die ideale europäische Wahl.
243.000 Euro pro Monat vom Staat
Die Republik will laut offiziellem Bewerbungsschreiben der neuen EU-Agentur 10.440 Quadratmeter im Quartier "Village im Dritten" zur Verfügung stellen. Monatsmiete: 243.000 Euro. Das will der Staat selbst zahlen. Der Haken: Das Gebäude stünde erst Ende 2026 vollends bereits, bis dahin könne Wien aber alternative Standorte anbieten, berichtet "Kurier.at".
Außerdem bietet man dem Personal die Möglichkeit, an der WU Wien den "Professional Master in Financial Supervision" zu machen, der üblicherweise österreichischen Finanzbeamtinnen und -beamten vorbehalten sei.
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