Wiener Integrationsrat
Arbeitsmarkt müsse für Asylwerber geöffnet werden

- Der Wiener Integrationsrat wurde von Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) 2021 initiiert.
- Foto: PID/Markus Wache
- hochgeladen von Philippa Kaufmann
Im Rathaus präsentierten "W.I.R. – der Wiener Integrationsrat" und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) die neusten Kennzahlen zur Arbeitsmarktsituation von geflüchteten Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. Letztere würden fast die Hälfte der Arbeitsstunden in der Stadt leisten.
WIEN. Donnerstagvormittag, dem 14. Dezember, fand das fünfte Statement des Wiener Integrationsmarktes statt. Im Fokus standen die Hürden für Migrantinnen und Migranten sowie von geflüchteten Menschen zum Arbeitsmarkt.
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Erwerbstätigen leicht an. Grund war der Anstieg an arbeitstätigen Migrantinnen und Migranten. Aktuell werden 47 Prozent der in Wien geleisteten Arbeitszeit von Menschen mit Migrationshinderung geleistet. In systemerhaltenden Sektoren sind besonders viele dieser Gruppe tätig. Jedoch gäbe es weiterhin nicht ausgeschöpfte Potenziale. Migrantische Frauen und geflüchtete Personen könnten durch Maßnahmen einen einfacheren Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen.
"Bewilligung muss gestrichen werden"
Laut dem Integrationsrat haben es geflüchtete Menschen besonders schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. In den ersten drei Monaten des Asylverfahrens herrscht ein absolutes Beschäftigungsverbot. Erst danach kann eine Beschäftigungsbewilligung beim Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) beantragt werden.

- Derzeit ist der Arbeitsmarkt für Asylwerberinnen und -werber nur nach Bewilligung geöffnet. (Symbolfoto)
- Foto: AMS, Fotostudio B&G
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Eine Studie zeige, dass eine restriktive Arbeitspolitik auch finanzielle Folgekosten für den Staat bedeute. "Je länger ein Mensch nicht arbeiten darf, desto stärker sinkt seine Motivation zu arbeiten. Was am Anfang falsch läuft, hat so erhebliche längerfristige Folgen", erklärt die Vorsitzende des Wiener Integrationsrats (W.I.R.) und Migrationsforscherin Judith Kohlenberger.
Frauen haben es besonders schwer
Politikwissenschaftlerin Sieglinde Rosenberger sieht bei Frauen mit Migrationshintergrund eine doppelte Diskriminierung. Zum einen sind sie aufgrund ihres Geschlechts auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt, zum anderen wegen ihrer Herkunft. Um diesen Frauen einen einfacheren Zugang zum Arbeitsmarkt zu schaffen, brächte es zum Beispiel Deutschkurse inklusive Kinderbetreuung.

- Aktuell werden 47 Prozent de in Wien geleisteten Arbeitszeit von Menschen mit Migrationshinderung geleistet.
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Viele Geflüchtete bringen Qualifikationen mit, wenn sie nach Österreich kommen. Doch auch Menschen mit besonders hohen Qualifikationen aus Drittstaaten haben es oft schwer am Arbeitsmarkt. Häufig wird die Ausbildung aus ihren Herkunftsländern in Österreich nicht anerkannt. 27 Prozent der zugewanderten Menschen betrifft die Dequalifizierung. Sie arbeiten mit mittleren oder höheren Bildungsabschlüssen in sogenannten Hilfs- und Adlertätigkeiten.
"Arbeitspflicht ist Scheindebatte"
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos), spricht sich entschieden gegen eine Arbeitspflicht für Asylwerber aus. Er kommentiert die aktuell laufende Diskussion als "Scheindebatte". Die ÖVP habe sich zuvor immer für ein Arbeitsverbot von Asylanwerberinnen und -werbern starkgemacht. Für Wiederkehr ist klar, statt Zwang sollen Hürden zum Arbeitsmarkt fallen.
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