Wien
Einladungspolitik der Festwochen für IKG-Präsident Deutsch "gefährlich"

Die "gefährliche und falsche" Einladungspolitik bei den Wiener Festwochen könnte laut IKG Wien-Präsident Oskar Deutsch jüdisches Leben in Wien unsicherer machen. (Archiv) | Foto: APA Picture Desk
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  • Die "gefährliche und falsche" Einladungspolitik bei den Wiener Festwochen könnte laut IKG Wien-Präsident Oskar Deutsch jüdisches Leben in Wien unsicherer machen. (Archiv)
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Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) warf den Organisatoren der Wiener Festwochen Antisemitismus vor und sprach sich für die Ausladung von israelkritischen Künstlern aus. Diese wiesen die Vorwürfe zurück. IKG Wien-Präsident Oskar Deutsch kritisierte die Einladungspolitik, die "gefährlich und falsch" sei.

WIEN. Noch 50 Tage sind es bis zum Beginn der Wiener Festwochen am 17. Mai. Dieses Mal unter dem Intendanten Milo Rau, der einen "Rat der Republik" initiierte. Der Rat setzt sich zusammen aus 31 internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Intellektuellen und 69 Wiener Bürgerinnen und Bürgern aus allen Bezirken.

Mit von der Partie sind etwa die Schriftstellerinnen Elfriede Jelinek und Sibylle Berg, Musiker und Aktivist Kid Pex, die Klimabewegung "Letzte Generation Österreich" und TV-Moderator Dirk Stermann. Dabei sind auch Literaturpreisträgerin Annie Thérèse Blanche Ernaux und Politiker Yanis Varoufakis. Das prominente Duo sorgt jedoch für Kritik und viel Gesprächsstoff. 

Schriftstellerin Annie Ernaux bei einem Festival im Mai 2023. | Foto: Roni Rekomaa / Lehtikuva / picturedesk.com
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Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) forderte vor einigen Tagen, dass Ernaux und Varoufakis aufgrund eines "problematischen Verhältnis zu Israel bzw. dem Terrorakt vom 7. Oktober" ausgeladen werden. Für ihn sei es "unerträglich, dass unter dem Vorwand der Kunst- und Meinungsfreiheit (…) der Antisemitismus über die Hintertür zu uns ins Land getragen" werde. MeinBezirk.at berichtete: 

Sobotka will israelkritische Künstler ausladen

Ernaux sei laut ÖVP Wien-Politikerin Laura Sachslehner eine "bekennende, antisemitische" Unterstützerin der Israel-Boykott-Kampagne BDS ("Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen"). Diese Organisation spreche sich in Teilen gegen das Existenzrecht von Israel aus. Griechenlands Ex-Finanzminister Varoufakis hat hingegen eine Petition für den Ausschluss Israels von der Venediger Biennale unterschrieben. Israel wird darin Völkermord vorgeworfen, während der Hamas-Terrorangriff nicht erwähnt wurde.

Noch 50 Tage sind es bis zum Beginn der Wiener Festwochen am 17. Mai. Dieses Mal unter dem Intendanten Milo Rau, der einen "Rat der Republik" initiierte. | Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
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Festwochen-Intendant Rau wies die Antisemitismusvorwürfe von Sobotka zurück, Ernaux sei keine Antisemitin und mit solchen Aktionen "entleert man den Begriff des Antisemitismus, der ein reales Problem, das es gemeinsam zu bekämpfen gilt".

"Einladungspolitik gefährlich und falsch"

Im "Kommentar der anderen" beim "Standard" meldete sich Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), zu Wort. Mit Varoufakis, Ernaux und Co. würden laut ihm die Festwochen "Personen eine Plattform bieten, die wiederholt Boykotte und Sanktionen gegen israelische Künstlerinnen und Künstler, gegen israelische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie viele andere Menschen einzig und allein wegen ihrer Staatsbürgerschaft forderten und fordern".

Deutsch nannte eine einstimmig beschlossene Resolution des Wiener Gemeinderates von vor vier Jahren, der zufolge die oben erwähnte BDS-Bewegung und ihre Unterstützer in keiner Weise von der Stadt gefördert werden dürfen. Für Intendant Rau gebe es "rote Linien", eine davon wäre Antisemitismus. Der IKG Wien-Präsident fragt sich, ob die "rote Linie" nicht eindeutig überschritten wurde.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP, l.) mit Oskar Deutsch (r.) bei der Eröffnung einer Lichtinstallation am 7. November in Wien. | Foto: IKG/Schmidl
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Die genannten Festwochen-Gäste könnten ihre ausgrenzenden Positionen gegenüber israelischen Künstlerinnen und Künstler einfließen lassen, weshalb die Gefahr bestehe, "dass die Festwochen über Jahre hinweg nachhaltig durch antisemitisches Gedankengut beeinflusst werden". Und das habe Wien "nicht verdient", so Deutsch. Solch eine "Einladungspolitik", die "gefährlich und falsch" sei, könnte dazu beitragen, "jüdisches Leben in Österreichs Hauptstadt unsicherer zu machen", heißt es im Kommentar weiter.

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