Wien/Salzburg
Europa-Staatspreis geht nach Salzburg
Die Leiterin des EU-Bürgerservices, Gritlind Kettl, erhielt den Staatspreis für ihr EU-Engagement mit Schulen.
SALZBURG. Dienstag abend wurde in dem eleganten Alois-Mock-Saal im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres erstmals in der Geschichte gerappt. Grund war die Verleihung des Europa-Staatspreises an Gritlind Kettl, Leiterin der Stabstelle EU-Bürgerservice und Europe Direct des Landes Salzburg. Kettl erhielt den Preis für den landesweiten Online Rap-Wettbewerb "Rap your EU 4 peace"unter Schülern mit dem Thema Europa und Frieden.
"Der Preis ist die größte Motivation für die nächsten Projekte"
Während die achtköpfige Jury den Sieg Kettls vor den anderen 69 Einreichungen mit der kreativen Form des Herangehens an dieses Thema, mit dem großen Engagement von Kettl und dem professionellen Niveau des Raps begründete, gab sich Gritlind Kettl vor allem dankbar: „Der Preis ist die größte Motivation für die nächsten Projekte, wo wieder mein Sohn als Trendscout wichtige Inputs liefert.“ Außenminister Alexander Schallenberg hob bei seiner Laudatio hervor: „Mit dem Staatspreis werden jene Menschen vor den Vorhang geholt, die aktiv etwas tun, um Europa zu erklären. In diesem Rahmen soll die Anerkennung für ihr Engagement ausgesprochen werden.“
Zufälle und Vernetzungen
Der Auftritt der jungen Musiker des Borg Gastein bei der Staatspreisverleihung wurde nur durch Zufall, Verschiebungen und die sozialen Medien möglich. Kettl: „Als ich von der Staatspreisverleihung erfahren habe, war ich mehrere tausend Kilometer weg von Österreich auf Urlaub. Außer den Vornamen des Rappers hatte ich keine Kontaktdaten, die Schüler waren als Maturanten bereits aus der Schule ausgetreten und die Schulen selbst auf Sommerferien.“ Über die sozialen Medien erreichte Kettl den Rapper Flo, alias Florian Mader. Dieser kontaktierte über eine soziale Gruppe seine ehemaligen Mitschüler, Musterungstermine für das Bundesheer wurden verschoben, Ersatz für einen Kollegen bei der Nachmatura gefunden und eine siebenköpfige Band präsentierte den Siegersong des Rap-Wettbewerbes „niewiederkrieg“.
Florian: „Auch wenn es sich wie ein Borg-Ausflug anfühlt, es ist eine echte Ehre hier zu spielen.“
Hannah sieht in ihrem Auftritt auch die Möglichkeit, die Message des Songs weiter zu transportieren und Tobias lobt die Organisation, den Ablauf und die vielen EU-Einblicke des Projektes. Als Erinnerung an das Entstehen des Songs beleibt die gemeinsame Arbeit, das Brainstorming für den Text, die Arbeit mit den Lehrern für Musik und Multimedia Art sowie das Gefühl etwas Besonderes geschaffen zu haben.
Florian: „Gritlind Kettl gebührt der Staatspreis, weil sie durch die Verbindung von Lernen mit Kreativität es geschafft hat, dass wir über das EU-Thema nachdenken.“
"Wir wissen, was die EU für uns machen kann"
Von der gewonnenen Reise nach Brüssel, den erhaltenen Einblicken in das EU-Geschehen, den Informationen und den vielen Ideen zeigten sich alle ehemaligen Schüler begeistert. „Es haben sich neue Türen geöffnet. Wir wissen, was die EU für uns machen kann“, zeigt sich Florian begeistert und Benedikt ruft auf: „Geht zu jeder EU-Wahl, denn es geht um unsere Zukunft.“ Zufällig war auch die Mama von Florian in Wien: Als Lehrerin befand sie sich mit ihrer Schulklasse auf Wienbesuch und konnte sich für diesen Abend zur Staatspreisverleihung "schummeln", um ihren Sohn beim Live-Auftritt zu sehen.
Neues Projekt
Während sich Florian auf eine Lehrerkarriere im Bereich Musik vorbereitet, hat Gritlind Kettl bereits ihr nächste Projekt begonnen: „Mit dem Projekt „Tracking EU projects next 2u" sollen über YouTube-Videoclips die zahlreichen EU-Förderungen, von denen Salzburg profitiert, sichtbar gemacht werden.“ Die Vorbereitungen, Diskussionen, Lehrer-Schüler-Ansprachen und die Organisation der Einreichungen laufen bis Ende September.
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