Wien
Nepp fordert Bürgermeister zum Verzicht von Gehaltserhöhung auf
Dominik Nepp, Landesparteiobmann der FPÖ Wien, spendet seine Gehaltserhöhung "notleidenden Wienern", schreibt er in einem offenen Brief an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Er fordert diesen auf dasselbe zu tun – und setzt Ludwig eine Deadline bis zum Jahreswechsel-Interview in der ORF-Sendung "Wien heute".
WIEN. Mit dramatischen Worten wendet sich zum Jahreswechsel Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp in einem offenen Brief an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Während die Wienerinnen und Wiener zunehmend von der Teuerung betroffen seien, erhalte Ludwig 2023 eine Gehaltserhöhung von 14.000 Euro, schreibt Nepp. Er selbst würde sein Gehaltsplus "notleidenden Wienern" spenden – und fordert den Bürgermeister auf dasselbe zu tun.
"Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und hunderttausende Wienerinnen und Wiener sind verzweifelt. Es wird für sie ein trauriger Jahreswechsel. Sie wissen nicht, wie sie im Jahr 2022 ihre Mieten, die Heizung oder die täglichen Lebensmittel bezahlen sollen. Sie wissen nicht, wie sie ihren Kindern den Sportkurs oder den Schulskikurs bezahlen sollen. Mütter weinen bei der Essensausgabe der Volkshilfe, weil nicht alle anstehende Personen versorgt werden können. Das zerreißt mir das Herz", ist in Nepps offenem Brief zu lesen.
Ludwigs "herzlose" Gehaltserhöhung
Der Wiener FPÖ-Chef beklagt sich in dem Brief über die Erhöhung der städtischen Gebühren und die teilweise Erhöhung der Gemeindebaumieten – "auch für völlig desolate Wohnungen mit Schimmelbefall und undichten Fenstern". Aus diesem Grund schlage sich "die Verdoppelung der Fernwärmepreise bei der Wien Energie sowie die Preis-Explosion bei Strom und Gas noch dramatischer zu Buche".
Es folgt eine Gehaltsaufstellung: "Gleichzeitig erhalten Sie, Herr Bürgermeister Ludwig, ein Jahresgehalt von über 276.000 Euro. Die gesetzliche Erhöhung der Politikergehälter sieht bei Ihnen eine Gehaltserhöhung von rund 14.000 Euro vor. Ich finde es herzlos, wenn ein Spitzenpolitiker auf der einen Seite 14.000 als ,Teuerungsausgleich' erhält, aber hunderttausende Wiener aufgrund seiner Preistreiberei in kalten Wohnungen sitzen müssen oder nichts mehr zu Essen für sich und ihre Familien haben", so Nepp.
"Wissen hoffentlich, was Sie zu tun haben"
Nepp habe sich daher entschieden, seine Gehaltserhöhung zu spenden. "Ich fordere Sie auf Herr Bürgermeister Ludwig, spätestens beim Jahreswechsel-Interview von ORF Wien Heute bekannt zu geben, ob Sie ebenfalls bereit sind, Ihre Gehaltserhöhung zu spenden, oder ob Sie die 14.000 Euro für sich selbst behalten. Wenn Sie noch einen Rest an sozialem Gewissen haben, wissen Sie hoffentlich, was Sie zu tun haben", fordert der Wiener FPÖ-Chef.
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