Wiener Landtag
Neuverteilung der Lehrerposten spaltet die Meinungen

  • Zum Thema der Verteilung von Lehrerplanstellen an Wiener Schulen wurde im Wiener Landtag heftig diskutiert.
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Die Bildungsreform zur Neuverteilung der Lehrerposten sorgte in einer Sondersitzung des Wiener Landtags für heftige Diskussion.

WIEN. Zum Thema „Beste Schulen für alle Wiener SchülerInnen" begann am Montag, 13. September der 6. Wiener Landtag auf Verlangen der Grünen. Anlass war das neue System, das die Verteilung von Planstellen an Volks- und Mittelschulen transparenter machen soll, aber zu Einsparungen an manchen Standorten führt.

Als er Bildungsstadtrat wurde, habe er nicht verstanden, welche Schule warum wie viele Ressourcen bekomme, sagte Christoph Wiederkehr damals – das habe für ihn den Reformbedarf deutlich gemacht. Das neue System der Zuteilung soll die Zahl der Klassen pro Schule berücksichtigen und erstmals auch die absolute Zahl der Schülerinnen und Schüler als Faktor werten.

Stadt sieht den Bund gefordert

Seither beklagen Direktoren und Elternvertreter allerdings die Kürzungen von Lehrerstellen in den Pflichtschulen, vor allem in Volksschulen. Die Ganztagsvolksschule in Alt Erlaa startete etwa im Juni schon eine Petition – hier lautet die Kritik, dass die von der Stadt so forcierte Schulform der verschränkten Ganztagsschule nicht mehr wie geplant durchgeführt werden kann. Aus anderen Wiener Schulen hieß es, dass Projekte wie Mehrstufenklassen oder Integrations- und Förderstunden gefährdet sind. 

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An Schulen, die „dringend mehr Stunden nötig hätten“, würden diese gekürzt, LehrerInnen würden zudem an andere Standorte versetzt", warf Gemeinderätin Julia Malle (Grüne) den Neos vor. Sie nahm auch die Wiener SPÖ in die Pflicht, die als Koalitionspartner diesen Bildungsabbau in Kauf nehmen würde. Diese wiederum sehen den Bund bei mehr Lehrerressourcen gefordert, wie Nicole Berger-Krotsch (SPÖ) erklärte. 

Neos befürworten Reform

Die Neos wiederum verteidigten die Reform, es würde sich um Einzelfälle handeln. "Die Reform bewirkt, dass nun alle Kinder gleiche Bildungsvoraussetzungen haben – egal, ob sie in Favoriten, in der Donaustadt oder in Döbling in die Schule gehen“, so Gemeinderätin Bettina Emmerling (Neos). Mit dem neuen System gebe es in Wien nun erstmals eine Mittelzuteilung, die nach dem Prinzip eines Chancenindex passiere und auf Schulen mit großen Herausforderungen Rücksicht nehme. Es gehe darum, „jede Schule zur besten zu machen und jedem Kind die gleichen Chancen zu geben“, erklärte Emmerling. 

  • 12.500 Lehrern gibt es im Pflichtschullbereich, 45 bis 50 Prozent der Schulen müssen Kürzungen der Stundenkontingente hinnehmen.
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Tatsächlich gibt es mit 12.500 Lehrern im Pflichtschulbereich so viele Pädagogen wie noch nie, was auf die steigende Schülerzahl zurückzuführen ist. Allerdings müssen 45 bis 50 Prozent der Schulen dennoch Kürzungen der Stundenkontingente hinnehmen, erklärt der grüne Bildungssprecher Felix Stadler im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".

FPÖ sieht die Probleme als nicht "neu"

Stadtrat Dominik Nepp (FPÖ) kritisierte währenddessen die Grünen für die Themenwahl des Landtages: Die Grünen seien mehr als zehn Jahre Teil der Wiener Stadtregierung gewesen und hätten die nun vorherrschenden Zustände im Bildungsbereich zumindest mit zu verantworten. Viele der Probleme, die jetzt angesprochen werden, seien laut Nepp „nicht neu“: Zu große Klassen, Zusammenlegungen, „Kulturkampf an Brennpunktschulen“, Lehrkräftemangel, schlechte Bezahlung etc. seien keine neuen Erscheinungen. Dazu kämen aber durch die Corona-Pandemie.

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